Zehntausende demonstrieren für eine Mitsprache bei Bildungsreform in Chile

Zehntausende demonstrieren für eine Mitsprache bei Bildungsreform in Chile
In Chile haben Zehntausende Menschen für eine Mitsprache bei der geplanten Bildungsreform demonstriert.
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Die größte Demonstration fand am Donnerstag (Ortszeit) in der Hauptstadt Santiago statt, wo mehrere Zehntausend Schüler, Studenten und Lehrer durch die Straßen der zogen, wie die Tageszeitung "La Nación" berichtete. Auch in anderen großen Städten des Landes kam es zu Demonstrationen.

"Es darf nicht sein, dass die Regierung im stillen Kämmerlein mit der rechten Opposition die Reform auskungelt," sagte Naschla Aburman, Vorsitzende der Studentenvereinigung der Katholischen Universität in Santiago. Die seit März amtierende sozialistische Präsidentin Michelle Bachelet hat versprochen, das staatliche und kostenlose Bildungsangebot wieder auszubauen. Die Studenten befürchten aber, dass die rechte Opposition im Parlament eine grundlegende Reform verhindern könnte. So könnten beispielsweise Zuschüsse zu Studienkrediten wegfallen.

Unter der Pinochet-Diktatur (1973-1990) waren die Hochschulen weithin privatisiert worden. Studieren in Chile ist teuer, und die begehrten Plätze an staatlichen Universitäten sind extrem knapp. Chile erlebte seit einigen Jahren massive Proteste von Schülern und Studenten, die ein kostenloses und staatliches Bildungssystem einforderten.