Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Angriffe gegen Beamte der Bundespolizei um zwölf Prozent auf insgesamt 1.377 gestiegen, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft, Josef Scheuring, der in Bielefeld erscheinenden Zeitung "Neue Westfälische" (Dienstagsausgabe). Ein Großteil der Beamten sei bei bahnpolizeilichen Aufgaben im Umfeld von Fußballspielen attackiert worden. Über die Hälfte der Angreifer sei alkoholisiert gewesen.
Die Deutsche Bahn hält dagegen ein Alkoholverbot nur schwer durchsetzbar. Zwar spiele Alkohol "auf jeden Fall eine Rolle bei Gewaltdelikten", sagte ein Bahn-Sprecher der Zeitung. Doch bei 5.500 Bahnhöfen bundesweit könne die Deutsche Bahn nicht gewährleisten, dass nur nüchterne Fahrgäste in die Züge einsteigen. Die Bahn habe aber die Zahl der eigenen Sicherheitskräfte im Vorjahr von 500 auf jetzt 3.700 erhöht. Zuletzt hat es seinen Angaben nach 1.679 Fälle von Körperverletzungen in Zügen oder auf Bahnhöfen innerhalb eines Jahres gegeben.
"Wir sorgen uns um die Gesundheit der Beamten, wir sorgen uns um ihr Leben", sagte Scheuring. Denn ein Fünftel der angegriffenen Beamten sei schwer verletzt worden, da im Vorjahr verstärkt Wurfgegenstände, Brandmittel und Pyrotechnik gegen Bahnpolizisten eingesetzt worden sind. Auch Angriffe mit Schusswaffen hätten von einem im Jahr 2010 auf 23 im Jahr 2011 zugenommen, so Scheuring. In den Zügen und im Umfeld von Bahnhöfen wäre deshalb "ein Alkoholverbot gut." In der GdP sind den Angaben nach 21.000 Bundespolizisten organisiert.