Kindernothilfe: Kinder nach Katastrophen besonders gefährdet

Kindernothilfe: Kinder nach Katastrophen besonders gefährdet
Die Kindernothilfe fordert eine bessere Berücksichtigung des Kindesschutzes bei Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge oder nach Katastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen

"Gerade wenn Kinder von ihren Familien getrennt und schwer traumatisiert sind, werden sie besonders leicht zu Opfern von Missbrauch und Ausbeutung", erklärte Katrin Weidemann, Vorsitzende der Hilfsorganisation, am Montag in Duisburg. In unübersichtlichen Flüchtlingslagern lebende oder allein ohne Eltern in Katastrophengebieten zurückbleibende Kinder seien kriminellen Banden häufig schutzlos ausgeliefert.

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Kinder brauchten neben Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten auch Schutz, Zuwendung, seelischen Beistand und einen geregelten Tagesablauf, sagte Weidemann zum Welttag der Humanitären Hilfe im Dienstag. Die Kindernothilfe achte bei den von ihr unterstützten humanitären Einsätzen deshalb auf "kinderfreundliche Orte", an denen Kinder neben der Grundversorgung auch psycho-soziale Betreuung und Möglichkeiten der Traumaverarbeitung erhielten.

Die Kindernothilfe fördert nach eigenen Angaben zurzeit 1,5 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in 878 Projekten in insgesamt 29 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Aktuell leistet die Kinderhilfsorganisation humanitäre Hilfe an der Grenze zu Syrien, Wiederaufbauhilfe nach dem verheerenden Taifun auf den Philippinen sowie nach dem schweren Erdbeben in Haiti.