Diese Zahl nannte die Rentenversicherung Westfalen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" in Essen (Mittwochsausgabe). Seit Anfang Juli können Beschäftigte nach 45 Versicherungsjahren zwei Jahre vor der regulären Renteneintrittsgrenze und ohne Abschläge in den Ruhestand gehen. Bis 2029 erhöht sich die Altersgrenze auf 65 Jahre.
###mehr-artikel###
Die Bundesregierung rechnet damit, dass bis Mitte kommenden Jahres rund 240.000 Menschen diese Leistung beantragen. Allein die Rentenversicherung Rheinland zählte laut Zeitungsbericht über 4.000 Anträge zum Stichtag 31. Juli, einen Monat zuvor waren es 2.600. In Westfalen wurden im Juli mehr als 4.400 Anträge eingereicht, im Vormonat waren es noch 1.600.
In der Wirtschaft mehren sich unterdessen Klagen über den Verlust erfahrener Mitarbeiter. Andreas Schwieg, Experte für Sozialpolitik beim Verband der Bauindustrie NRW, sagte der "WAZ": "Dass wir nun durch die vorgezogene Rente mehr erfahrene Poliere und Bauleiter verlieren als erwartet, erwischt gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen kalt."
Rüdiger Ostrowski vom Verband Spedition und Logistik NRW nannte jeden, der früher ausscheidet, einen herben Verlust. Nach seinen Worten gehen Personalchefs dazu über, ihren älteren Beschäftigten Lohnerhöhungen von 10 bis 15 Prozent anzubieten, damit sie weiterarbeiten, statt in Rente zu gehen.