Kolumbiens Friedensprozess erreicht kritische Phase

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Kolumbiens Friedensprozess erreicht kritische Phase
Überschattet von Gewalt tritt der Friedensprozess in Kolumbien in seine entscheidende Phase.

Trotz gegenseitiger Vorwürfe wollen Regierung und die FARC-Guerilla an diesem Dienstag ihre Verhandlungen in Kuba fortsetzen. Auf der Tagesordnung steht ein Waffenstillstand, ein Ende des bewaffneten Kampfes der Guerilla und der Umgang mit den Opfern des Konflikts.

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An den Verhandlungen in Havanna nehmen erstmals Vertreter der Zivilgesellschaft teil, in erster Linie Opferverbände und Angehörigen-Organisationen. Zu den Themen gehören Entschädigungszahlungen, die Rechte der Opfer sowie die Einrichtung einer Wahrheitskommission.

Die Regierung wirft der FARC zahlreiche Anschläge auf Ölförderanlagen und Hochspannungsmasten vor. Dabei wurden jüngst ein Mädchen getötet und zahlreiche Menschen verletzt. Bei militärischen Zusammenstößen kommen auch immer wieder Soldaten und Guerilleros ums Leben. Präsident Juan Manuel Santos hatte der Guerilla in der vergangenen Woche mit dem Abbruch der Verhandlungen gedroht. Die FARC sprach in einem Kommuniqué von "einer Diffamierungskampagne der herrschende Klasse und der Presse".

Die Verhandlungen waren im November 2012 aufgenommen worden. Bei Landkonflikten, Drogenhandel und Eingliederung der Rebellen in das politische Leben wurden bereits Einigungen erzielt. In Kolumbien wurden in dem Krieg zwischen der Armee, mehreren Guerillagruppen und Paramilitärs staatlichen Angaben in den vergangenen fünf Jahrzehnten etwa 220.000 Menschen getötet. Knapp sechs Millionen Menschen mussten aus ihren Dörfern fliehen.