Papst Franziskus trifft 50.000 Ministranten aus Deutschland

Foto: epd-bild / Osservatore Romano
Papst Franziskus trifft 50.000 Ministranten aus Deutschland
Papst Franziskus hat mit 50.000 deutschen Ministranten in Rom eine Vesper gefeiert.

Bei dem Treffen am Dienstagabend auf dem Petersplatz hielt der Argentinier erstmals seit seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt vor mehr als einem Jahr eine Ansprache auf Deutsch. Er forderte die Kinder und Jugendlichen auf, Altersgenossen das Evangelium zu verkünden. Die Messdiener sollten "von Jesus erzählen, nicht nur innerhalb der Pfarrgemeinde, sondern vor allem außerhalb".

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In Deutschland sind rund 430.000 Jungen und Mädchen als Ministranten tätig. Eine Pilgerreise nach Rom findet alle zwei Jahre statt.

Franziskus sagte, aufgrund ihrer jugendlichen Kontaktfreude falle es den Messdienern leichter, das Denken und Fühlen von Menschen zu erreichen, die sich vom Glauben entfernt haben. Um anderen von Jesus erzählen zu können, müssten sie ihn zunächst selbst kennen und lieben lernen. Der Dienst am Altar begünstige das, sagte der Papst. Er gab den Jugendlichen den Rat: "Das Evangelium, das ihr in der Liturgie hört, lest es noch einmal für euch selbst und wendet es auf euer Leben an!"

Franziskus warnte vor einem fälschlichen Umgang mit dem "Geschenk der Freiheit". Dabei könne die Würde verloren gehen, die den Menschen von Gott verliehen sei: "Wenn die Freiheit nicht vom Evangelium geprägt ist, kann sie sich in Sklaverei verwandeln, in die Sklaverei der Sünde."

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Viele Jugendliche vergeuden nach Einschätzung des Papstes wertvolle Zeit beim Chatten im Internet, am Mobiltelefon oder vor dem Fernseher. Auf die Frage nach der Vereinbarkeit der Pflichten von Ministranten mit anderen Freizeitaktivitäten forderte er die Jugendlichen auf, sich besser zu organisieren. "Ihr seid Deutsche, und das klappt bei Euch", sagte er und erntete damit Applaus. Eindringlich ermahnte er die jungen Pilger: "Gebraucht Eure Freiheit nicht falsch, vertut nicht Eure große Würde!"