Viele Hebammen befänden sich in einer schwierigen finanziellen Lage, weil sie eine um 20 Prozent erhöhte Haftpflichtprämie bezahlen müssen und die jährlich 5.091 Euro nicht aufbringen könnten, erläuterte der Verband. Der finanzielle Ausgleich sei notwendig, um nicht weitere Hebammen aus dem Beruf zu drängen.
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Der in der Einigung vorgesehene Zuschlag sei nicht im ursprünglichen Angebot enthalten gewesen, hieß es. Er ergebe sich aber aus seit Juli geltenden gesetzlichen Neuregelungen. Im Juli nächsten Jahres soll er durch einen sogenannten Sicherstellungszuschlag abgelöst werden, der noch verhandelt werden müsse. "Wir fordern jedoch weiterhin eine strukturelle Lösung der Haftpflichtproblematik", erklärte Martina Klenk, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. Die jetzigen Zuschläge würden nur kurzfristig helfen.
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"Wir brauchen aber eine Lösung, um die Versorgung mit Hebammenhilfe auch langfristig zu sichern", sagte Klenk. Von dem Kostenausgleich durch die Kassen profitierten nicht alle Hebammen gleichermaßen. Einen geringeren Ausgleich erhielten beispielsweise die oft freiberuflich arbeitenden Beleghebammen. Darauf wolle der Verband nun reagieren: "Wir wollen bei den kommenden Verhandlungen zum Sicherstellungszuschlag deutliche Verbesserungen bei der Vergütung aller Hebammengruppen erreichen", erklärte Katharina Jeschke, Präsidiumsmitglied des Hebammenverbandes. Mit der Einigung verzichtet der Verband auch auf ein ursprünglich angekündigtes Schiedsstellenverfahren, das die Ausgleichzahlungen für die Hebammen verzögert hätte.