"So hässlich Parolen einzelner Personen sind, darf die deutsche Antisemitismus-Debatte nicht vom Leid der palästinensischen Bevölkerung im Gaza-Streifen ablenken", sagte Daibes der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe).
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Sie wies Vorwürfe zurück, in palästinensischen Gemeinden herrsche Feindseligkeit gegenüber Juden. "Antisemitismus ist kein palästinensisches Problem", sagte Daibes. "Wir sind gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus oder Islamfeindlichkeit", betonte die Diplomatin, die seit einem Jahr die Vertretung der Palästinenser in Berlin leitet. Die Palästinenser hätten selbst erfahren, was Diskriminierung aufgrund der eigenen Identität bedeute. "So etwas darf es nicht mehr geben, egal gegen wen es sich richtet."
In den vergangenen Wochen hatte es in Deutschland zahlreiche Demonstrationen gegen das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen gegeben. Bei einigen Veranstaltungen wurden antisemitische Parolen skandiert. Außerdem kam es zu Angriffen auf jüdische Einrichtungen. In der vergangenen Woche warfen drei junge Männer Brandsätze auf die Bergische Synagoge in Wuppertal.
Daibes äußerte sich auch zu den Kämpfen zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas im Gaza-Streifen. Sie widersprach der Darstellung, die Hamas missbrauche die Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde. Dies sei israelische Propaganda und müsse von einer unabhängigen Kommission untersucht werden.