Sozialverbände beklagen unseriöse Werbung um Pflegekräfte im Ausland

Sozialverbände beklagen unseriöse Werbung um Pflegekräfte im Ausland
Die großen Sozialverbände prangern Missstände bei der Anwerbung ausländischer Pflegekräfte an.
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"Um nach Deutschland zu kommen, zahlen diese Menschen hohe Vermittlungsgebühren und verschulden sich. Ihnen werden Versprechungen gemacht, die kaum erfüllbar sind", schreibt der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), Gerhard Timm, an den Bundestags-Innenausschuss, wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete.

Es gebe "keinerlei Standards, die sogenannte Vermittlungsagenturen erfüllen müssen, wenn sie gewerblich gegen Gebühr Arbeitskräfte nach Deutschland vermitteln". In dem Schreiben spricht Timm laut "Focus" von einem "Geschäftsfeld, welches wir mit großer Sorge beobachten".

Die Sozialverbände fordern in ihrem Positionspapier, die Vermittlung grundsätzlich nur über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung oder von ihr zertifizierte Vermittler zuzulassen. Sie erinnern an den Verhaltenskodex der Weltgesundheitsorganisation, der es untersagt, Pflegepersonal aus Ländern mit Personalnotstand zu rekrutieren. Aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft kann Anwerbung den Fachkräftemangel in der Pflege ohnehin nur abmildern, "keinesfalls in seiner Gänze kompensieren".

Der BAGFW gehören unter anderem die Caritas, die Diakonie, das Deutsche Rote Kreuz und die Arbeiterwohlfahrt an.