Es sei ratsamer, die Selbstversorgung armer Weltregionen mit Nahrungsmitteln zu stärken. Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Wolfgang Jamann, ergänzte, Wirksamkeit und gesundheitliche Folgen der Nahrungsergänzungsmittel seien noch nicht hinreichend untersucht.
###mehr-artikel###Beide Organisationen stellten eine Studie der englischen Ernährungswissenschaftlerin Judith Hogde vor. Hodge kritisiert unter anderem, dass Programme mit Nahrungsergänzungsmitteln in armen Ländern zu Abhängigkeiten von großen Konzernen führten. Auch würden finanzielle und personelle Ressourcen gebunden, die dann nicht mehr für den Aufbau nachhaltiger Ernährungssysteme zur Verfügung stünden.
Als Beispiel für den noch schwer vorhersagbaren Nutzen der angereicherten oder technisch veränderten Lebensmittel nannte Jamann den sogenannten "Goldenen Reis". Er hat durch gentechnische Veränderung einen erhöhten Anteil an Betacarotin, das vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Jamann erklärte, noch sei unklar, ob der Reis auch in den betreffenden Ländern genug Ertrag abwerfe. Nicht gesichert sei außerdem, ob die Körper der unter Mangelernährung leidenden Menschen das Betacarotin überhaupt wie vorgesehen umwandeln können.
Die Organisationen appellierten an die Politik, in der Entwicklungszusammenarbeit weiter auf die Unterstützung bäuerlicher Strukturen zu setzen. Kooperationen mit Nahrungsmittel- und Saatgutkonzernen wie das vom deutschen Entwicklungsministerium koordinierte Programm "Global Food Partnership" sehen sie skeptisch.
Nach UN-Angaben leiden weltweit 840 Millionen Menschen unter Hunger. Geschätzt zwei Milliarden Menschen litten zudem an Mangelernährung, sagte Jamann. Sie haben im Prinzip genug zu essen. Ihnen fehlen aber wichtige Vitamine und Spurenelemente.