Der Mittelöstliche Kirchenrat verurteilte am Montag in Beirut das Vorgehen der islamistischen Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS). Medienberichten zufolge haben die sunnitischen Extremisten die in der Stadt lebenden Christen vor die Wahl gestellt, zu konvertieren oder eine Sondersteuer zu zahlen. Anderenfalls würden sie ermordet. Seither sind nahezu alle Christen aus der Stadt geflohen.
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Auch der Weltkirchenrat zeigte sich tief besorgt über die Vertreibung. Der Exodus sei eine Tragödie für Christen und Muslime im Irak, betonte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, am Montag in Genf. Er forderte volle Religionsfreiheit und alle anderen Menschenrechte für die Christen in dem Land. Der Weltkirchenrat repräsentiert mehr als 500 Millionen Gläubige. Dem Dachverband gehören weltweit 345 Kirchen an.
Der Patriarch der Syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien und dem ganzen Osten, Ignatius Aphrem II., nannte das Ultimatum der Extremisten unzumutbar und inakzeptabel. "Wir verurteilen diese Terrorakte, die sich gegen unser christliches Volk, den Klerus und die Laien richten auf das Schärfste." Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, "diesen rechtswidrigen Handlungen ein Ende zu setzen". Die Syrisch-orthodoxe Kirche gehört, wie 26 weitere Kirchen der Region, dem Mittelöstlichen Kirchenrat an.
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Die Gegend rund um Mossul ist seit Jahrhunderten das Zentrum der chaldäischen, assyrischen und armenischen Kirchen im Irak. Die zweitgrößte Stadt des Landes wird als Ninive bereits in der Bibel erwähnt. Nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker lebten im Jahr 2003 noch eineinhalb Millionen Christen im Irak, davon über 50.000 in Mossul. Im Dezember sei bereits die Hälfte der christlichen Bevölkerung aus der Stadt geflohen, hieß es. Mitte Juni dieses Jahres verzeichnete die Gesellschaft noch etwa 250 christliche Familien in Mossul.