Neuapostolische Kirche verliert Millionen durch Anlagebetrug

Neuapostolische Kirche verliert Millionen durch Anlagebetrug
Die Neuapostolische Kirche Nordrhein-Westfalen ist mit einer Geldanlage Opfer eines internationalen Betrügerrings geworden, der derzeit im englischen Norwich vor Gericht steht.

Im Jahr 2007 seien zehn Millionen Euro in eine angeblich sichere und gewinnbringende Kapitalanlage investiert worden, teilte die Glaubensgemeinschaft in Dortmund mit. "Unsere Hoffnungen setzen wir nun darauf, nach dem Prozess das eingesetzte Kapital zurückzuerlangen", erklärte Kirchenpräsident Armin Brinkmann.

Vor dem Crown Court in Norwich sind den Angaben zufolge sechs Beschuldigte angeklagt. Sie sollen außer der Neuapostolischen Kirche auch einen britischen Millionär um rund 15 Millionen Euro sowie einen US-Geschäftsmann um mehr als eine Million Dollar betrogen haben.

Rücklagen angelegt

Die Neuapostolische Kirche NRW legt nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten Rücklagen gewinnbringend an, um durch Zinserträge die Finanzierung der kirchlichen Aufgaben sicherzustellen. So kamen laut Jahresbericht 2010 knapp zwölf Millionen Euro der ingesamt 32 Millionen Euro Einnahmen aus der Vermögensverwaltung. Die Neuapostolische Kirche in Nordrhein-Westfalen hat rund 85.000 Mitglieder in 32 Bezirken.

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Die Kirche gilt als christliche Sondergemeinschaft und hat in Deutschland rund 380.000 Anhänger, weltweit sind es elf Millionen. Ihre Wurzeln reichen ins England des 19. Jahrhunderts zurück, wo in den 20er Jahren starke Erweckungsbewegungen verbreitet waren. Seit 1990 ist ein Reformprozess in Innern und eine Annäherung der Neuapostolischen an die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) zu beobachten.

epd