Der heilige Monat Ramadan, der neunte im islamischen Mondjahr, wandert durch das Kalenderjahr und wird in diesem Jahr vom 1. August bis 29. August gefeiert, am 30. folgt das Fest des Fastenbrechens. Der Ramadan beginnt und endet, wenn die Mondsichel nach Neumond erstmals wieder sichtbar ist. Das kann von Land zu Land unterschiedlich sein. In Deutschland einigen sich die Islamverbände seit 2008 vorab auf gemeinsame Daten.
Im Ramadan sind die Gläubigen aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Das Fastengebot gilt in gleicher Weise für Männer und Frauen. Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg. Nach der Überlieferung begannen im Ramadan die Offenbarungen Gottes an den Propheten Mohammed. Die Gläubigen widmen sich daher besonders dem Gebet, und in den Moscheen finden Koranunterweisungen statt.
Der Monat der guten Taten
Weltweit gibt es Schätzungen zufolge rund 1,6 Milliarden Muslime. In Deutschland leben laut einer Studie des Bundesinnenministeriums zwischen 3,8 und 4,3 Millionen Muslime. 81 Prozent gaben bei der Befragung an, die islamischen Speisevorschriften zu beachten. Der Ramadan ist auch der Monat der guten Taten und der Läuterung von Körper und Seele. Mitmenschlichkeit und Versöhnung werden besonders angestrebt. Muslime entrichten die Armensteuer Zakat oder unterstützen Bedürftige.
Während des Ramadan treffen sich die Gläubigen abends mit Freunden und Verwandten zum gemeinsamen, oft üppigen Essen. In vielen islamischen Ländern verkürzen Geschäfte und Behörden im Fastenmonat die Arbeitszeiten. Der Ramadan endet mit dem Fest des Fastenbrechens, das äußerlich dem christlichen Weihnachtsfest ähnelt. Fastenzeiten kennen die meisten Religionen. Christen fasten von Aschermittwoch bis Ostern.