In Wanderschuhen hin, mit neuem Fahrrad zurück

In Wanderschuhen hin, mit neuem Fahrrad zurück
Es wird anstrengend. Und schön! Fünf Tage Dresden, fünf Tage Kirchentag in der traumhaften Stadt an der Elbe. Damit wir gut versorgt sind und den Kirchentag richtig genießen können, hat evangelisch.de eine Packliste zusammengestellt. Nein, zwei Packlisten: Eine für hin und eine für zurück. Im Koffer sollte auf der Hinreise ein wenig Platz gelassen werden, um Kirchentags-Andenken nach Hause zu transportieren.
27.05.2011
Von Anne Kampf

Fangen wir unten an - bei den Füßen. Wer schon einmal auf einem Kirchentag war, der weiß: Man läuft. Und läuft und läuft und läuft. Vom Quartier zur Bushaltestelle zur Messehalle zur Toilette zum Essensstand zur S-Bahn-Haltestelle zum nächsten Veranstaltungsort… . Das bedeutet für die Füße: Am wohlsten fühlen sie sich in Turn- oder Wanderschuhen. Auf keinen Fall Flip-Flops oder High-Heels. Auf Schönheit kommt es nicht an beim Kirchentag, sondern darauf, möglichst viel mitzubekommen.

Sollte es für Körper und Kreislauf doch zwischendurch einmal zu viel werden, leistet ein Camping-Hocker äußerst wertvolle Dienste. Zugegeben: die Dinger sind ein bisschen sperrig und stören, wenn sie die ganze Zeit hinten am Rucksack baumeln - aber im entscheidenden Moment ist all das Schleppen vergessen. Sitzen! Ausruhen! Für solche Momente empfehlen wir zur Regeneration außerdem: Wasser aus der selbst mitgebrachten Wasserflasche und Traubenzucker als Sofort-Energie-Lieferant. Und schon sind wir munter wie ein Steh-Auf-Männchen und die Exkursion durch Dresden kann weitergehen…

Man weiß nie, wie das Wetter wird. Hitze oder Kälte? Regen oder Sonne? Am besten stellen wir uns genau auf das ein, was der Wetterbericht nicht voraussagt, und packen bei Sonnen-Aussichten eine Regenjacke und bei Regen-Ankündigung Sonnenhut, Sonnenbrille und Sonnencreme ein, Oder einfach: Immer alles. Eine mögliche Alternative wäre ein Regenschirm, der auch als Sonnenschirm genutzt werden kann. Allerdings machen wir uns damit unbeliebt bei Kirchentagsbesuchern in den hinteren Reihen, denen wir mit dem Schirm die Sicht nehmen.

Ist der Tag und die halbe Nacht vorbei, schlurfen wir mit matten Gliedern zurück ins Hotel oder in die Schule, lassen uns in die weichen Federn oder auf die harte Isomatte sinken und wollen nur noch eins: schlafen! Wäre da nicht der Typ nebenan mit seinem Schnarch-Organ, und wären da nicht die jungen Leute, die erst gegen Morgen ins Quartier stolpern und laut die Türen knallen lassen… Deshalb ist der allerwichtigste Kirchentags-Packlisten-Tipp: Ohrenstöpsel!

Ausgeschlafen, traubenzuckergestärkt und mit blasenfreien Füßen wird der Kirchentag ein unvergessliche schönes Erlebnis. Die Erinnerung sollten wir uns gut bewahren und deshalb Souvenirs mitbringen - um zu Hause oft (möglichst täglich) an die Erlebnisse in Dresden zu denken. Hier die Mitbringsel-Empfehlungen von evangelisch.de:

Traditionell ist es üblich, sich vom Kirchentag einen Papphocker mitzubringen. Der macht sich gut im Kinderzimmer als Spieltisch, in der Studentenbude als Sitzmöbel, oder auch im Arbeitszimmer als Papierablage. Praktisch an diesen Möbelstücken ist, dass man sie in Dresden zusammenfalten und zuhause wieder aufklappen kann. Ein Papphocker kostet einen Euro, bei größeren Stückzahlen reduziert sich der Preis. Wer für seine Gemeinde mehrere hundert Stück kaufen will, sollte am Sonntag (5. Juni) oder Montag (6. Juni) zu bestimmten Uhrzeiten mit dem Auto an Messehalle 1 vorfahren; ab 500 Stück bittet der Kirchentag um Vorbestellung unter shop@kirchentag.de.

Kirchentags-Anfänger sträuben sich manchmal noch gegen den Uniformierungs-Zwang, doch spätestens bei zweiten Besuch muss man mitmachen: Ein Kirchentags-Schal gehört einfach an den Mann und an die Frau. Als Halstuch umgewickelt gegen Zugluft, im Pfadfinder-Style vorn geknotet oder lässig hinten an den Rucksack gebunden. In Köln waren die fair gehandelten Stoffstreifen orange, in Bremen blau, und in Dresden werden sie grün sein. Darauf der Schriftzug "… da wird auch dein Herz sein". Ein Schal kostet eine "Spende" in Höhe von drei Euro, zu beziehen sind sie an jeder Ecke von Kirchentags-Helfern, die ihre Ware auf der Straße anpreisen.

Zum Schluss das größte Mitbringsel: Das Fahrrad! Es gibt insgesamt 500 Stück von den City-Rädern im Kirchentags-Design, sie kosten je 399 Euro und sind - natürlich - grün. Ein paar technische Daten: Alu-Rahmen, Sieben-Gang-Nabenschaltung, Federgabel und Federsattelstütze, Nabendynamo, Bügelschloss. Am besten erwirbt man das Rad schon zu Beginn des Kirchentages, nutzt es, um zwischen den Veranstaltungsorten in der Stadt hin und her zu kurven und transportiert es dann im Zug oder am Auto-Fahrradgepäckträger nach Hause. Für 36 Euro plus Versandkosten wird es sogar bis an die eigene Haustür geliefert.

Das wertvollste Souvenir vom Kirchentag ist allerdings nicht zu bezahlen: Ein Bild von Dresden. Nein, kein digitales oder auf Papier abgezogenes Foto fürs Album, sondern sozusagen ein "inneres" Foto. Darauf abgebildet sind vermutlich die Elbe, die Frauenkirche, die Menschenmenge - vor allem aber einzelne Menschen, die wir getroffen und kennen gelernt haben. Es wird ein Klang-Bild sein mit Liedern, die wir gesungen haben und ein Wort-Bild mit Predigten, die wir gehört haben. Jeder der 110.000 Kirchentagsbesucher wird sein persönliches Dresden-Bild mit zurückbringen. Und für die Daheimgebliebenen liefert evangelisch.de im Blog "Wir in Dresden" täglich neue Wort- und Foto-"Bilder" vom Kirchentag.


Anne Kampf ist Redakteurin bei evangelisch.de und zuständig für die Ressorts Politik und Gesellschaft.