Beeindruckt und beflügelt haben Mohamed Akhamal die vielen Zuschauer, die entlang der Strecke die Läufer eifrig angefeuerten. Seine klaren Highlights auf den 31 Kilometern: „Oerlinghausen und die Panzerbrücke“. Fit gemacht für die hügelige Strecke zwischen Hermannsdenkmal und Sparrenburg haben ihn Erzieherin Daniela Heckhoff und Sozialpädagoge Jürgen Weiß vom Berufsbildungswerk Bethel.
Seit er 17 Jahre als ist, hat Mohamed Akhamal Epilepsie. Doch heute belastet ihn seine Erkrankung weder im Alltag noch im Training oder Wettkampf. Dank einer guten medikamentösen Einstellung ist er seit 20 Monaten anfallsfrei. Im kommenden September möchte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in der Textilbranche beginnen. In Bethel unterstützen ihn Pädagogen und Erzieher dabei, seine beruflichen und sportlichen Ziele zu verwirklichen.
„Jeden Dienstag bieten wir einen festen Lauftreff im Berufsbildungswerk Bethel an“, sagt Jürgen Weiß, der als 13-maliger Hermannslauf-Teilnehmer über reichlich Erfahrung verfügt. Seinem Schützling hingegen, der „so richtig“ erst seit Januar trainierte, öffneten erst die vorbereitenden langen Läufe die Augen. „Ich hab’s tatsächlich unterschätzt“, gesteht Mohamed Akhamal und lacht verlegen. Dass die mit vielen Höhenmetern gespickte Strecke durch den Teutoburger Wald auch für einen sportlichen jungen Mann keine Kleinigkeit ist, musste er erst selbst erfahren. Trotzdem: Als Mohamed Akhamal, begleitet von zwei guten Freunden, am Sonntag über die Promenade ins Ziel lief, waren alle Mühen vergessen. Seine Zeit – 3.40 Stunden – will er 2012 unterbieten. „Und schneller sein als Herr Weiß“, stichelt er Richtung Trainer.