Sternsinger sammeln wieder für notleidende Kinder

Sternsinger sammeln wieder für notleidende Kinder
Mit einem Gottesdienst in Essen ist am Donnerstag das diesjährige Dreikönigssingen eröffnet worden. Bis Mitte Januar werden in ganz Deutschland rund 500.000 Sternsinger in den Gewändern der Heiligen Drei Könige von Tür zu Tür ziehen und um Spenden für notleidende Kinder in Entwicklungsländern bitten.

Der katholische Essener Bischof Franz-Josef Overbeck dankte den "kleinen Königen" für ihren Einsatz, der sie in den nächsten Wochen "durch Schnee und Matsch, treppauf und treppab in große und kleine Häuser" zu vielen unbekannten Menschen führen werde. Die 53. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort "Kinder zeigen Stärke" und stellt Projekte für behinderte Kinder in Entwicklungsländern in den Mittelpunkt. Von den rund 540 Millionen behinderten Menschen in Entwicklungsländern haben nach Angaben des Kindermissionswerkes "Die Sternsinger" nur drei bis vier Prozent Zugang zu einer entsprechenden Betreuung. Über 90 Prozent der behinderten Kinder dort besuchten keine Schule.

"Stark für andere"

Die Sternsinger zeigten mit ihrem Engagement für diese Kinder nicht nur ihre eigene Stärke, sondern erwiesen sich auch als "stark für andere", sagte Overbeck. Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, würdigte das Engagement der Kinder. Er rief in Freiburg zur Unterstützung der Spendensammlung auf.

Die Kinder und Jugendlichen werden mit 80.000 erwachsenen Helfern in den kommenden Wochen als Sternsinger unterwegs sein. Dabei bitten sie nicht nur um Spenden, sondern hinterlassen auch ihren Segen "C-M-B" (Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus) mit Kreide an den Häusern.

Besuch bei Kanzlerin und Bundespräsident

Am Samstag werden 22 Sternsinger aus Mainz-Gonsenheim den Neujahrsgottesdienst mit Papst Benedikt XVI. im Petersdom im Vatikan mitfeiern. Am 5. Januar sind Sternsinger aus allen 27 deutschen Bistümern bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Gast, einen Tag später, am Dreikönigstag, empfängt Bundespräsident Christian Wulff die "kleinen Könige". Im Europaparlament wird Parlamentspräsident Jerzy Buzek am 12. Januar zwölf Sternsinger aus Kerpen begrüßen, anschließend bringen sie ihren Segen zum deutschen EU-Kommissar Günther Oettinger.

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat die Aktion nach eigenen Angaben mehr als 730 Millionen Euro gesammelt und damit knapp 60.000 Projekte für benachteiligte Kinder unterstützt. Sie ist damit die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Im vergangenen Jahr sammelten Mädchen und Jungen aus knapp 12.000 Pfarrgemeinden über 40 Millionen Euro.

epd