Die ersten drei Plätze des Rankings blieben erneut frei. Denn kein Staat bemühe sich darum, die weltweite Erwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten, erklärte Germanwatch-Autor Jan Burck. Auf der derzeit in Cancún tagenden Weltklimakonferenz soll eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf zwei Grad festgeschrieben werden. Schlusslicht in der Klimaschutzliste der 57 Länder, die am meisten Treibhausgase ausstoßen, ist Saudi-Arabien, hinter Kasachstan, Australien, Kanada und China.
Deutschland, das an siebter Stelle liegt, habe das Potenzial auf einen besseren Platz, heißt es. Der Emissionstrend sei im Vergleich zu anderen Ländern positiv. Trotz eines umfassenden Energiekonzeptes sei man aber enttäuscht, weil die notwendigen Maßnahmen fehlten. Vor allem die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke schlage negativ zu Buche. Damit würden Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz gehemmt, sagte Burck.
China und USA rutschen ab
Während die Bundesrepublik ihren Platz im Ranking hielt, rutschten die beiden Nationen mit dem größten CO2-Ausstoß, China und die USA, im Vergleich zum Vorjahr ab. China landete auf Platz 56 (2009: 52), die USA auf Platz 54 (53). Die USA zeigten in den Augen der von Germanwatch konsultierten Experten eine sehr schlechte Leistung in Bezug auf die Emissionen und die Klimapolitik, weil der Senat neue Gesetze blockiert.
In China wurde die Politik gut bewertet, ein stärkeres Abbremsen der steigenden Emissionen steht aber noch aus. "China hat seine nationale Klimapolitik erst kürzlich verbessert. Dazu zählt eine Gesetzgebung, die auch die erneuerbaren Energien unterstützt. Hier ist China bereits Marktführer", sagt Matthias Duwe vom Klima-Aktionsnetzwerk.
Industrie- und Schwellenländer
Der jährlich erstellte Index vergleicht nach Angaben der Autoren den Klimaschutz in 57 Industrie- und Schwellenländern, die zusammen für mehr als 90 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich sind. Der Index soll einen fundierten Ländervergleich ermöglichen. Auf der Basis von Daten der Internationalen Energieagentur werden die Höhe klimaschädlichen Emissionen eines Landes berücksichtigt, die Entwicklung der Emissionen, die Klimapolitik und die Einschätzung von Experten.