Mit Buße werde häufig Unangenehmes verbunden wie Strafe für Schuld oder schlechtes Gewissen, erklärte Schneider. In der Bibel bedeute Buße Umkehr und damit die "Chance auf einen Neuanfang". Auch im Alltag sei Umkehr und Neuanfang wichtig, denn "wir sind nicht perfekt, wir laufen häufig genug in die Irre", sagte der Präses. "Wer sich verirrt, muss sich neu orientieren, umkehren." Das sei nicht immer angenehm. Denn wer zugebe, auf dem falschen Weg zu sein, verliere scheinbar an Ansehen. Ein Christ könne aber darauf vertrauen, dass Gott ihn nicht allein lasse, unterstrich der Ratsvorsitzende.
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Evangelische Christen begehen an diesem Mittwoch mit Gottesdiensten den Buß- und Bettag. Er wurde erstmals 1532 in Straßburg nachgewiesen. Später fand er als regelmäßiger Feiertag gegen Ende des Kirchenjahres Eingang in den liturgischen Kalender. Zur Finanzierung der Pflegeversicherung wurde der Buß- und Bettag 1995 in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag gestrichen. Am Mittwoch wird Schneider mit dem katholischen Bischof von Trier, Stephan Ackermann, einen ökumenischen Gottesdienst in der Konstantin-Basilika in Trier feiern.
"Arbeitnehmer müssen teuer bezahlen"
Der sächsische FDP-Fraktionschef Holger Zastrow sagte der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse": "Immer mehr Arbeitnehmer werfen die Frage nach dem Sinn dieses Sonderstatus auf, den sie unverhältnismäßig teuer bezahlen müssen." Für seine Forderung sehe er zwar derzeit wenig Chancen, sagte Zastrow: "Wir werden aber nicht locker lassen." Festangestellte Arbeitnehmer im Freistaat müssen als Ausgleich für den arbeitsfreien Tag einen höheren Beitrag zur Pflegeversicherung zahlen.
Die sächsische CDU, die mit der FDP im Freistaat regiert, will am gesetzlichen Feiertag festhalten. Mehr Menschen, als man meine, wüssten mit der Begrifflichkeit von Buße und Beten etwas anzufangen, sagte Fraktionschef Steffen Flath dem Blatt. Der Beauftragte der evangelischen Kirchen beim Freistaat Sachsen, Christoph Seele, betonte, der Tag diene der "inneren Einkehr" und biete ein Gegengewicht zum Trend des "Höher, Schneller, Weiter".