Der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) tritt vorerst nicht zurück. In einer Stellungnahme unterstrich er am Montag, sich seiner Verantwortung, der persönlichen wie der politischen, uneingeschränkt stellen zu wollen. "Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich erst Klarheit über eine etwaige tatsächliche Verantwortung der Stadtverwaltung haben muss, bevor ich die politische Verantwortung dafür übernehme", erklärte Sauerland zum Loveparade-Unglück. Um dies zu klären, habe er verwaltungsintern einen Untersuchungsausschuss eingesetzt. Ein erster Zwischenbericht werde dem Innenausschuss des Landtags zur Sondersitzung am Mittwoch zur Verfügung gestellt.
Sauerland betonte erneut seine Bestürzung über den Ablauf des Technospektakels vom 24. Juli, bei dem 21 Menschen starben und rund 500 verletzt wurden. Die Veranstaltung auf einem ehemaligen Güterbahnhofgelände in Duisburg habe vielen Menschen unermesslichen Schmerz zugefügt, erklärte er. "Am Entsetzlichsten leiden die Familien und Freunde der Opfer. Sie haben einen unwiederbringlichen Verlust erlitten. Ich trauere mit ihnen."
Der Ablauf der Loveparade, die vielen Toten und Verletzten, hätten auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und ihn in einen Schockzustand versetzt, hieß es weiter. "Wenn ich deswegen in den letzten Tagen Fehler gemacht habe, bitte ich mir das zu verzeihen. Dieses Unglück wird auch mich mein Leben lang nicht mehr loslassen."
Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass mit Unterstützung externer Experten für den Bericht zur Innenausschusssitzung geprüft werde, "ob und gegebenenfalls auch inwieweit in der Stadtverwaltung Fehler gemacht wurden und ob Erkenntnisse vorliegen, dass Dritte gegen Genehmigungsvorgaben der Stadt verstoßen haben". Sauerland sprach sich außerdem dafür aus, dass nach der Sondersitzung des Innenausschusses unverzüglich ein Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags eingesetzt wird. Dies sei das "schärfste parlamentarische Instrument" zur Aufklärung der Vorgänge.