Forschung kann Gefährdung durch El Niño besser vorhersagen

Forschung kann Gefährdung durch El Niño besser vorhersagen

Gießen, Potsdam (epd). Physiker aus Gießen und Potsdam können dank eines neuen Verfahrens die vom Wetterphänomen El Niño ausgehenden Gefahren frühzeitig prognostizieren. Das Verfahren beruhe auf der Analyse der Wassertemperaturen im West- und Zentralpazifik seit 1950, teilte die Universität Gießen am Montag mit. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „npj Climate and Atmospheric Science“ veröffentlicht.

Das Wetterphänomen El Niño (spanisch für „Christkind“) trete in unregelmäßigen Abständen im Pazifik auf. Dabei schwappe das ursprünglich durch Passatwinde getriebene warme Oberflächenwasser vor Indonesien und Ostaustralien zurück nach Osten. Es existierten zwei Ausprägungen: Häufig gelange das zurückfließende warme Wasser nur bis in die Mitte des Pazifiks. In etlichen Fällen dringe das warme Wasser aber bis in den Ostpazifik hinein. Dieser ostpazifische El Niño sei der deutlich gefährlichere. Er könne ausgeprägte Dürren, Starkregen und Überschwemmungen in vielen Teilen der Welt zur Folge haben.

„Wir können nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 86 Prozent den Typ eines kommenden El Niño korrekt voraussagen“, sagte der Physiker und Erstautor der Studie, Josef Ludescher vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Deute die Methode auf einen ostpazifischen El Niño hin, könnten in den betroffenen Gegenden frühzeitig Anpassungen vorgenommen werden. Der Gießener Physiker Armin Bunde ergänzte: „Mit unserer Methode hatten wir den diesjährigen ostpazifischen El Niño bereits im Dezember 2022 vorhergesagt.“