Baden-Württemberg ändert umstrittenen Werbeslogan bei Lehrerkampagne

Baden-Württemberg ändert umstrittenen Werbeslogan bei Lehrerkampagne

Stuttgart (epd). Nach teils heftigen Protesten gegen eine Werbekampagne zur Gewinnung von Lehrernachwuchs ändert das baden-württembergische Kultusministerium den Slogan. Er laute dann „Gelandet und gar keinen Bock auf deine jetzige Arbeit? Hurraaa! Mach, was dir Spaß macht und werde Lehrer“, teilte das Ministerium am Montagabend in Stuttgart mit.

Bislang war auf den Plakaten, die unter anderem am Stuttgarter Flughafen aufgehängt sind, zu lesen „Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit morgen? Hurraaa! Mach, was dir Spaß macht und werde Lehrer“. Kritiker hatten dem Kultusministerium daraufhin „Niveaulosigkeit“ und „Geringschätzung des Lehrerberufs“ vorgeworfen.

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) erklärte, es sei nie ihr Ansinnen gewesen, Lehrkräfte mit diesem Plakat zu diskreditieren: „Bei uns ist niemand überhaupt nur auf die Idee gekommen, Lehrkräfte mit dem Attribut faul in Verbindung zu bringen.“ Das Kultusministerium wisse, „wie viel Engagement unsere Lehrkräfte täglich für unsere Kinder und Jugendlichen aufbringen und wie aufreibend gerade auch die vergangenen Jahre waren“.

Die Landesvorsitzende des Realschullehrerverbandes, Karin Broszat, bezeichnete die Korrektur als richtig und überfällig: „Man hätte sich vielleicht noch das schlichte wie auch wichtige Wörtchen 'Entschuldigung' gegenüber der gesamten Lehrerschaft in Baden-Württemberg gewünscht.“

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg äußerte sich erleichtert. „Der Schrecken hat ein Ende“, erklärte dessen Landesvorsitzender Gerhard Brand. Das neue Plakat sei für den VBE in Ordnung. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg begrüßte die Korrektur ebenfalls.