"Wir warnen, die Methode 'Original Play' zu praktizieren, da es zu Grenzüberschreitungen im Umgang mit Nähe und Distanz kommen könnte", teilten die EKD und die Diakonie in einer gemeinsamen Erklärung mit. Pädagogische Konzepte, die durch Externe in die Kindertageseinrichtungen eingebracht werden, müssten immer zur Voraussetzung haben, dass sie das Wohl des Kindes einschließlich körperlicher und psychischer Unversehrtheit uneingeschränkt garantieren.
Hintergrund ist ein Bericht der ARD-Sendung "Kontraste" vom 24. Oktober. Darin hatten Eltern zweier evangelischer Kindertagesstätten aus Hamburg und Berlin berichtet, dass ihre Kinder im Zusammenhang mit "Original Play" sexuelle Gewalt erlebt hätten. Bei dem vom US-Amerikaner Fred Donaldson entwickelten Pädagogikkonzept rangeln und raufen die Kinder mit fremden Erwachsenen, es kommt zu engem Körperkontakt. 2018 soll es in einer evangelischen Kita in Berlin-Kreuzberg zu sexuellen Übergriffen gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen wegen eines Mangels an Beweisen eingestellt.
Die Berliner Landeskirche erklärt auf ihrer Homepage, die Kita in Kreuzberg habe 2014 die Spielmethode in ihr pädagogisches Konzept aufgenommen. Der evangelische Träger habe erst zum 1. Januar 2017 die Kita übernommen. Er habe dann entschieden, dass das Spiel ab Mai 2018 nicht mehr gespielt wurde. Es werde zudem in keiner Kindertagesstätte dieses Kitaverbandes gespielt.