Es stelle auch für Menschen, "die nicht nur ihren Glauben an Jesus Christus, sondern auch ihr Leben miteinander teilen", eine echte Erleichterung dar, sagte er. Zum Abschluss der Frühjahrskonferenz der katholischen Deutschen Bischofskonferenz hatte deren Vorsitzender Reinhard Marx eine Handreichung angekündigt, die die gemeinsame Teilnahme an der Eucharistiefeier für Ehepaare, bei denen ein Partner katholisch und der andere evangelisch ist, möglich macht. Priester sollen dies im Einzelfall beurteilen. Das Verständnis des Abendmahls ist nach wie vor einer der größten Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten. An katholischen Abendmahlfeiern dürfen bislang in der Regel nur Katholiken teilnehmen.
"Die Entscheidung macht deutlich, dass das Bedürfnis konfessionsverbindender Ehepaare, gemeinsam an den Tisch des Herrn treten zu können, von der Bischofskonferenz gehört und gewürdigt wird", sagte Bedford-Strohm. Der bayerische Landesbischof ergänzte, die evangelische Kirche hoffe weiterhin darauf, dass eine Teilnahme konfessionsverschiedener Paare auch am evangelischen Abendmahl möglich gemacht werde. Dies wird bislang von der katholischen Seite untersagt.
Das Abendmahl ist im Christentum von zentraler Bedeutung. Der Streit um das Verständnis des Abendmahls reicht in die Zeit der Reformation zurück. Dabei geht es unter anderem um die Bedeutung der Elemente Brot und Wein und darum, wer das Sakrament verwalten darf. Aus evangelischer Sicht sind alle getauften Christen zum Abendmahl zugelassen.
"Es wäre ein ermutigendes Zeichen, wenn es den konfessionsverbindenden Paaren auf diesem Weg erleichtert wird, den Glauben gemeinsam zu leben", sagte auch der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf. Die rheinische Kirche werde die entsprechende Handreichung aufmerksam lesen. "Jesus Christus selbst lädt zum Abendmahl ein", unterstrich Rekowski. "Deswegen sind in evangelischen Kirchen Christinnen und Christen unabhängig von ihrer Konfession am Tisch des Herrn und in der Gemeinschaft untereinander willkommen." Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betonte zum Abschluss der diesjährigen Frühjahrsversammlung der Bischöfe am Donnerstag in Ingolstadt, dass es beim Abendmahl zwischen Katholiken und Protestanten nicht um allgemeine Lösungen gehe. Angesichts der zahlreichen Ehen in Deutschland gebe es jedoch oft ein Bedürfnis nach gemeinsamer Teilnahme an der Eucharistie. Der Priester solle im Einzelfall beurteilen, ob "der Glaube der katholischen Kirche" geteilt wird, sagte Marx.