Der Reformationstag als zusätzlicher Feiertag ist schon seit längerem in der öffentlichen Diskussion. Der Vorschlag stieß vor allem bei den jüdischen Gemeinden und bei katholischen Vertretern in Niedersachsen auf teils heftige Kritik. Am vergangenen Donnerstag hatten die Regierungschefs der norddeutschen Bundesländer empfohlen, den 31. Oktober als zusätzlichen Feiertag zu wählen.
Vergleichbare Kritik wie in Niedersachsen gebe es in Bremen am Reformationstag als möglichen Feiertag nicht, sagte Sieling. "Ich habe mit den Religionsgemeinschaften Gespräche geführt, und habe überall Zustimmung erhalten, auch bei der katholischen und der jüdischen Gemeinde." Natürlich sei die Kritik der jüdischen Gemeinde an Luthers judenfeindlichen Schriften berechtigt, aber der Reformationstag sei kein Luther-Feiertag: "Er ist ein Tag, der die Gesellschaft in die Moderne geführt hat."
Wichtig sei, dass Norddeutschland mit einer Stimme spreche. Die Landesparlamente von Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sollten bis zur Sommerpause eine Entscheidung treffen, "damit wir dann am 31. Oktober diesen festen neuen Feiertag in den norddeutschen Bundesländern feiern können", sagte der 59-Jährige.