Mit großer Mehrheit haben die lutherischen und unierten Kirchenparlamente die Vorlage zum Verbindungsmodell von VELKD, UEK und EKD beschlossen. In geheimer Abstimmung stimmten 37 von 47 Synodalen der VELKD-Generalsynode dafür, die Weiterentwicklung des Verbindungsmodells so anzunehmen wie vorgelegt. Der Abstimmung waren intensive Diskussionen vorangegangen, ob in der neuen Struktur des Kirchenamtes der EKD die lutherische Perspektive der VELKD noch ausreichend Bedeutung haben wird. In der UEK-Vollkonferenz war die Abstimmung deutlicher, nämlich einstimmig.
Der Rechtsausschuss der Generalsynode hatte zuvor mitgeteilt, dass er keine Bedenken habe, dass der inhaltliche Auftrag der VELKD in der neuen Struktur des Kirchenamtes nicht erfüllbar sei. Auf Einladung des Präsidiums erläuterte auch Hans Ulrich Anke, Präsident des Kirchenamtes der EKD, die geplante Struktur. Er bekräftigte, dass "was in den Zusammenschlüssen der Gliedkirchen beschlossen wird, bindend für das Kirchenamt ist."
Das Abstimmungsergebnis ist für Bischöfin Ilse Junkermann zwar zufriedenstellend, aber auch ein Auftrag an die weitere Arbeit: "Wir müssen weiter um Vertrauen werben", sagte die stellvertretende Leitende Bischöfin der VELKD. Man müsse "realistisch" weiterarbeiten, um das gemeinsame Arbeiten im Kirchenamt jetzt umzusetzen und die konfessionellen Besonderheiten "bereichernd" einzubringen.
Entschließung gegen "nationale Abschottung"
Deutlich größere Einmütigkeit herrschte unter den Synodalen der VELKD bei der gemeinsamen Trauung mit den Altkatholiken. Die neue ökumenische Liturgie beschlossen die VELKD-Synodalen einstimmig. Auch in Haushaltsfragen entschied die Generalsynode einstimmig, sowohl bei der Entlastung für den Haushalt 2015 als auch der Verabschiedung des Doppelhaushaltes 2017/2018.
Zum Themenschwerpunkt "Europa" verabschiedete die Generalsynode außerdem eine Entschließung, die sich gegen "nationale Selbstverkrümmung", "Strategien nationaler Abschottung" und die "ideologische Vereinnahmung der Religion durch nationalistische Interessen" wendet. Die Entschließung verweist auf die Charta Oecumenica von 2001 der Gemeinschaft der Evangelischen Kirchen in Europa (Geke). Die Selbstverpflichtungen aus der Charta, "jeder Form von Nationalismus entgegen zu treten und Menschen anderen Glaubens mit Wertschätzung zu begegnen", hätten in erschreckender Weise an Aktualität gewonnen und müssten deshalb in Erinnerung gerufen werden.
Außerdem wird das Präsidium der Generalsynode einen Brief an die Synode der lutherischen Kirche in Lettland schreiben, um deutlich zu machen, dass der lettische Beschluss zu Frauenordination auch in Deutschland mit Besorgnis wahrgenommen wurde.