Manfred Krug starb bereits am 21. Oktober friedlich im Kreise seiner Familie, wie Krugs Management-Agentur am Donnerstag auf epd-Anfrage bestätigte. Manfred Krug wurde 79 Jahre alt. Er war einer der bekanntesten Schauspieler aus der ehemaligen DDR, die er 1977 verließ. Die Nachricht vom Tode des beliebten Schauspielers wurde mit großer Trauer aufgenommen.
Seine bekanntesten Filme und Serien waren "Spur der Steine" (1966), die Vorabend-Serie "Auf Achse" (1978-1996) und "Liebling Kreuzberg" (1986-1998). Krug erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz sowie zuletzt in diesem Jahr den Filmpreis "Paula".
Als Hamburger "Tatort"-Kommissar bekannt
Krug wurde 1937 in Duisburg geboren, als Zwölfjähriger siedelte er mit seinem Vater in die DDR über. Er absolvierte eine Stahlschmelzer-Lehre und begann nach dem Abitur an der Abendschule ein Schauspielstudium in Ost-Berlin. Im Jahr 1955 kam er zum Berliner Ensemble.
Anstoß zur Ausreise aus der DDR war für den damals 40-Jährigen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. Seine erste TV-Rolle im Westen hatte er als Fernfahrer in der Serie "Auf Achse". Zum Medien-Star wurde er als Hamburger "Tatort"-Kommissar an der Seite von Charles Brauer. Zwischen 1984 und 2001 stand Krug als Paul Stoever 41 Mal vor der "Tatort"-Kamera.
Bundespräsident Joachim Gauck kondolierte Krugs Frau Ottilie und schrieb, er erinnere sich an "einen der glaubwürdigsten und populärsten Schauspieler unserer Zeit". In vielen Rollen im Fernsehen, im Kino und auf der Bühne habe er in wundervoller Art Schwächen und Stärken der Menschen vor Augen geführt. Krug werde als ein großartiger Schauspieler und als ein ganz besonderer Mensch in Erinnerung bleiben.
"In jeder Rolle unverkennbar"
NDR-Intendant Lutz Marmor nannte den Berliner einen großen Schauspieler und einen "Typ mit Ecken und Kanten". Sein Publikum habe ihn geliebt, sein Name stehe für Meilensteine der deutschen Film- und Fernsehgeschichte in Ost und West.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erinnerte an die "Paula"-Preisverleihung vom Februar dieses Jahres. Er fügte hinzu: "Wir verdanken diesem großartigen Schauspieler viele unterhaltsame und anregende Stunden. In jeder Rolle war Krug unverkennbar, er war ein Typ, den man nicht vergessen konnte." Seine große Leistung liege darin, dass er erst in Ost, dann in West und schließlich in ganz Deutschland ein Star geworden sei. Zur Todesursache wurden keine weiteren Angaben gemacht.