Das Gesangbuch in Großdruck solle ihnen ermöglichen, besser am Gottesdienst und am kirchlichem Leben teilnehmen zu können, sagte der Integrationsbeauftragte Pfarrer Thomas Jakubowski, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Speyer. Jede der 402 pfälzischen Kirchengemeinden habe kostenfrei zwei Exemplare erhalten, die "an festen Plätzen und gut sichtbar" in den Kirchen und Gottesdiensträumen ausgelegt werden sollen.
Die Ausgabe eines barrierefreien Gesangbuchs für Sehbehinderte sei ein Pilotprojekt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), sagte Jakubowski. Es könne auch andere Landeskirchen dazu anregen, dem pfälzischen Beispiel zu folgen. Das Gesangbuch wolle einen Beitrag dazu leisten, Barrierefreiheit im Alltag und im Gottesdienst zu ermöglichen, schreibt der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad in einem Geleitwort. Niemand solle mehr durch Alter, Krankheit und die damit verbundene Sehschwäche vom Gemeindeleben ausgeschlossen werden.
Pilotprojekt in evangelischer Kirche
Das barrierefreie Gesangbuch ist eine großformatige Kopie des 1994 neu aufgelegten Evangelischen Gesangbuchs in neuer Rechtschreibung. Es besteht aus einem Stammteil und Regionalteil für die Pfalz, Baden sowie das Elsass und Lothringen. Auf das Verzeichnis der Lieder und den Textanhang wurde aus Gewichtsgründen verzichtet. Es ist in einer Auflage von 2.000 Exemplaren beim Evangelischen Presseverband Pfalz in Speyer erschienen und nicht käuflich.
Pfarrer und Kirchengemeinden könnten es zudem als PDF-Ausgabe im Internet herunterladen und es in kleiner Auflage für den Gottesdienst benutzen, informiert Jakubowski. Zusätzlich biete die Blindenseelsorge der EKD eine "gesprochene" Version an.