Der Initiative gehören bisher 17 Kirchengemeinden der Evangelischen Landeskirche in Württemberg an. Die ersten 16 Gemeinden hatten bereits auf der Synode am 9. Juli in Heilbronn eine Erklärung an den Landesbischof und die Synodenpräsidentin überreicht, in der es heißt: "Wir sind offen für Lesben und Schwule in unserer Gemeinde, für die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, für Pfarrerinnen und Pfarrer, die mit ihrer Partnerin/ihrem Partner im Pfarrhaus leben wollen. Für uns ist es selbstverständlich, dass Lesben und Schwule zur Kirchengemeinde gehören. Menschen unterschiedlicher Lebensformen und sexueller Identitäten sind willkommen!"
Initiative begrüßt Online-Petition für die Segnung
Kirchengemeinderat Reiner Arnold macht deutlich, dass es auch im Jahre 2016 "noch kein selbstverständliches Signal" sei, lesbische und schwule Gemeindeglieder als "Teil einer großen Vielfalt" zu betrachten. Württemberg gehöre zu den Schlusslichtern unter den Landeskirchen in Deutschland Nur hier und in Sachsen sind Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare offiziell nicht möglich. Ein Segnungsgottesdienst in Böblingen rief Anfang Juli gegensätzliche Reaktionen hervor.
Die "Initiative Regenbogen" begrüßt es, dass eine Online-Petition auf change.org zum Thema "Trauung für alle auch in der Evangelischen Landeskirche Württemberg" bereits von mehr als 1000 Menschen unterschrieben wurde und dass das "Bündnis Kirche und Homosexualität" in diesem Jahr erstmals auf der CSD-Parade in Stuttgart (Samstag, 30. Juli) mitlaufen wird.
"Mit Freude haben wir vom Beschluss der badischen Landeskirche gehört, die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare nicht nur zu ermöglichen, sondern der Trauung heterosexueller verheirateter Paare gleichzustellen", sagte Reiner Arnold weiter. "Das macht uns Hoffnung für den Prozess, der auch in Württemberg in Gang kommen wird." Die "Initiative Regenbogen" ermutige weitere Kirchengemeinden, sich ihr anzuschließen.