Berlin (epd). In den ersten acht Monaten der Zusammenarbeit habe Facebook "enorme Bemühungen" im Kampf gegen Hassbotschaften unternommen, sagte FSM-Geschäftsführer Otto Vollmers am Donnerstag in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Europa-Zentrale des Unternehmens in Dublin zeige "aufrichtiges Interesse und Engagement" an einer Verbesserung. Zugleich mahnte Vollmers: "In den kommenden Monaten müssen jedoch auch konkrete Ergebnisse folgen."
Wöchentliche Gespräche mit Facebook
Facebook war der FSM im vergangenen November beigetreten. Die Selbstkontrolleinrichtung soll das soziale Netzwerk beim Umgang mit Hasskommentaren und Internethetze beraten und gemeinsam mit dem Unternehmen Lösungen für besonders schwierige Fälle erarbeiten. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) warf Facebook vor wenigen Tagen vor, "noch immer zu wenig, zu langsam und zu oft auch das Falsche" zu löschen.
Umgang mit Hasskommentaren
Nach Angaben von FSM-Geschäftsführer Vollmers finden wöchentliche Gespräche mit dem deutschen Facebook-Büro statt. Mehrere Treffen habe es zudem mit der Dubliner Zentrale gegeben. Dabei sei es zunächst um die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit Hasskommentaren gegangen. "Nun reden wir über die konkrete Umsetzung des deutschen Rechts in die Facebook-Richtlinien." Dieser komplexe Schritt nehme auch deshalb einige Zeit in Anspruch, weil er tief in die Beschwerdestrukturen von Facebook eingreife.
Die FSM wurde 1997 von Medienverbänden und Unternehmen der Online-Wirtschaft gegründet. Seit 2005 ist sie von der Kommission für Jugendmedienschutz als Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle anerkannt. Bei ihrer Beschwerdestelle kann jeder Internetnutzer jugendgefährdende Inhalte im Netz melden.