Frankfurt a.M. (epd) Mehr als jeder dritte Deutsche nutzt einer Studie zufolge Video-on-Demand. 16 Prozent der Bundesbürger zahlen nach eigenen Angaben bereits für einen Streaming-Dienst wie Amazon, Hulu oder Netflix, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des Marktforschungsinstituts Nielsen hervorgeht. Damit liege Deutschland über dem europäischen Durchschnitt. Zugleich seien die Deutschen aber dem klassischen Fernsehen treu: 41 Prozent nutzten nach eigenen Angaben Kabel- und 18 Prozent Satellitenfernsehen.
Zwölf Prozent der Befragten gaben an, ihren Kabel- oder Satellitenanschluss kündigen zu wollen, wie es weiter hieß. Viele Zuschauer leisteten sich inzwischen offenbar sowohl lineares Fernsehen als auch kostenpflichtige Video-on-Demand-Dienste. "Unsere Studie zeigt, dass der Aufschwung des Streamings keineswegs das Ende des klassischen Fernsehens bedeutet. Vielmehr ist es eine Ergänzung", sagte Dirk Reinbothe, Director und Experte für den Streaming- und TV-Markt bei Nielsen Deutschland. "Mit anderen Worten: Online und lineares Fernsehen schließen sich nicht aus."
Video-on-Demand via PC
Der Untersuchung zufolge streamen 68 Prozent der Nutzer Video-on-Demand-Dienste über den Computer. 46 Prozent nutzen dafür ein Smart-TV-Gerät und 41 Prozent ein Tablet. Am beliebtesten ist das Streamen von Filmen (76 Prozent), gefolgt von TV-Programmen (49 Prozent) und Dokumentationen (36 Prozent). Mehr als jeder Fünfte nutzt Online-Fernsehen drei bis sechs Mal in der Woche, 19 Prozent ein oder zwei Mal wöchentlich.
Nielsen befragte für die Studie nach eigenen Angaben mehr als 30.000 Verbraucher in 61 Ländern weltweit.