Dass die Militärausgaben im kommenden Jahr um rund 1,4 Milliarden Euro auf 34,4 Milliarden Euro ansteigen sollen, sei "in der jetzigen Situation das falsche Signal", erklärte Brahms am Sonntagabend in Bonn. "Es gibt andere Möglichkeiten, auf Konflikte und Krisen zu reagieren als mit mehr Waffen."
Die Entscheidung des Nato-Gipfels im vergangenen Jahr, die Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, könne von anderen Ländern als Aufforderung verstanden werden, ebenfalls ihre Rüstungsausgaben zu erhöhen. "Das könnte eine neue Rüstungsspirale in Gang setzen, die niemand wollen kann", mahnte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Aufrüstung sei "kein Weg zu einem dauerhaften Frieden", unterstrich Brahms, der auch Leitender Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Er sprach sich dafür aus, intensiver auf Dialog und Verhandlungen zu setzen. "Lassen wir uns nicht wieder in die Denkweisen des Kalten Krieges zurückfallen", sagte er mit Blick auf die jüngsten Spannungen zwischen dem Westen und Russland.