Das berichtet die "Berliner Morgenpost" (Sonntagsausgabe). Betroffen seien mindestens drei Jugendliche, die mit Unterstützung der damaligen Jugendverwaltung in die Hände von pädophilen Männern gegeben worden seien, die nach ihrer Infhaftierung wegen sexuellen Missbrauchs als Hausmeister in Berlin arbeiteten. Dabei habe es sich nicht um ein Versehen gehandelt, sondern das Vorgehen sei Teil eines erzieherischen Experiments gewesen, schreibt die Zeitung.
Die Zeitung beruft sich auf das Gutachten eines Sexualwissenschaftlers von 1988. Dieser schreibe darin, dass er die Senatsverwaltung davon überzeugt habe, Pflegestellen bei pädophilen Männern einzurichten. Der Wissenschaftler berichtete in seinem Gutachten, dass er rasch drei Jungen zwischen 15 und 17 Jahren gefunden habe, die bereit waren, dort einzuziehen.
Ein Sprecher der heutigen Senatsjugendverwaltung äußerte sich in der Zeitung "bestürzt" über die Vorfälle. Offenbar sei damals Jugendlichen im staatlichen Auftrag Unrecht geschehen. Unterlagen darüber lägen aber nicht mehr vor.