Die in Stuttgart geborene Aktivistin werde für ihren jahrzehntelangen Einsatz gegen rechtsextreme Hass-Schmierereien und nationalsozialistische Symbole geehrt, teilte die Stiftung Dr. Roland Röhl am Samstag in Göttingen mit. Sie vergibt den mit 3.000 Euro dotierten Preis seit 1999.
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Mensah-Schramm hat es sich nach Angaben der Stiftung zur Aufgabe gemacht, die Straßen von rechten Hass-Parolen zu säubern. In den vergangenen 28 Jahren habe sie fast 100.000 Aufkleber und Schmierereien entfernt. Seit Mitte der 1990er Jahre zeige die Aktivistin in ihrer Wanderausstellung "Hass vernichtet" eine Auswahl an Parolen, die sie vor dem Wegputzen fotografiert habe. Zudem biete sie antirassistische Workshops für Schüler an.
"Hass muss vernichtet werden", begründet Mensah-Schramm selbst ihre Aktionen. "Wenn ich vor der Entscheidung stehe, auch massive Sachbeschädigung in Kauf zu nehmen, um die menschenverachtenden Sprüche bis hin zu den Morddrohungen zu beseitigen oder nicht, dann entscheide ich mich fast ausnahmslos dafür. Denn beschädigte Gegenstände sind allesamt ersetzbar und reparabel, eine verletzte Menschenwürde jedoch nicht."
Stifter des Göttinger Friedenspreises war der 1997 verstorbene Wissenschaftsjournalist Roland Röhl. Er befasste sich vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik und der Konfliktforschung. Frühere Preisträger waren unter anderem Pro Asyl und der SPD-Politiker Egon Bahr.