Pustekirche

Pustekirche
Eine Firma aus den Niederlanden bietet eine ... aufblasbare Kirche an. Ehrlich.

Schon mal ein richtig großes Event geplant? Selbst wenn nicht: Klar wissen Sie, was man dazu alles so braucht. Verpflegung, Toiletten, Platz zum Feiern, Musik, überhaupt ein Unterhaltungsprogramm. Und natürlich: Eine Kirche. Eine … Kirche? Genau. Können Sie jetzt ganz einfach mieten. Kommt überall hin und lässt sich ganz einfach aufpusten. Unter www.aufblasbare-kirche.de (kein Witz!) finden Sie Fotos und alles, was Sie so für Ihre Veranstaltung benötigen. Eine Firma aus den Niederlanden mit Standort im münsterländischen Vreden, gleich an der holländischen Grenze, bringt die aufblasbare Kirche zu Ihnen. Nicht nur für Gottesdienste – Sie können diese Luftnummer nutzen, wozu immer Sie wollen. Konzerte, Hochzeiten, Parties – ganz egal. Hauptsache, die Kohle stimmt, natürlich.

An sich ist das eine tolle Idee: Wenn die Menschen nicht mehr zur Kirche kommen, kommt die Kirche eben zu ihnen. Hatten wir neulich auch mit den mobilen Kirchen, derer es in Deutschland immer mehr gibt. Das ist doch unsere Aufgabe als Christen: Zu den Menschen kommen. Ihre Aufmerksamkeit erregen. Mit ihnen ins Gespräch kommen. Von unserem Glauben erzählen und, wenn‘s gut läuft, auch andere von unserem Glauben überzeugen. Dafür ist so eine auffällige Kirche natürlich ein hervorragender Aufhänger. Warum nicht mal als Kirche die Luftkirche buchen und damit auf ein großes Festival gehen? Dieses luftige Teil allerdings ist in keiner Weise kirchlich, sondern rein kommerziell. Ich befürchte, dass eine Buchung die üblichen finanziellen Möglichkeiten einer Kirchengemeinde übersteigen würde; Preise werden auf der Website keine genannt.

Mittlerweile hat die aufblasbare Kirche sogar eine kleine Schwester bekommen: Die rosa Kirche. Alles in pink. Eine komplette pinke Gummikirche. Was sagen wir dazu? Vielleicht haben die Jungs aus Vreden doch ein wenig zu viel rosa Zeug geraucht, da drüben in Holland. Man sollte sie mal pusten lassen.

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