Heilige Altarmusik

Heilige Altarmusik
In Luthers Taufkirche macht man hinter dem Altar überraschende Entdeckungen ...

In diesen heißen Tagen erfreuen sich manche Orte schon einfach aufgrund ihres Ortsnamens besonderer Beliebtheit. Natürlich gehört Eisleben dazu, hach, was für ein erfrischender Name in der sengenden Sonnenhitze! Sogar eine Kältetechnik-Firma hat sich extra hier angesiedelt - „Kältetechnik Eisleben“, na, wenn das mal nicht passt! Da braucht man schon automatisch zum Kühlen nur halb so viel Strom.

Mal ganz abgesehen von der Erfrischung ist Eisleben auch sonst eine Reise wert. Denn hier, in diesem schönen Orte, ward Martin Luther geboren, getauft, hielt nach einem langen, die Kirche erfrischenden und ereignisreichen Leben seine letzten Predigten. Gestorben ist er allerdings, wie ein auswendiglernender Konfirmand einmal behauptete, in dem schönen Örtchen Ebenda.

Was man hier alles besichtigen kann! Luthers Geburtshaus! Luthers Sterbehaus! Luthers Predigtkirche! Luthers Bäckerei! Luthers Schule! Luthers Marktplatz! Lutherkuchen! Lutherbonbons! Lutherbratwürste! Lutheransichtskarten! Luthers Taufkirche!

Ja, vor allem letzteres. Luthers Taufe war ja das zentrale Ereignis in der Kirchengeschichte der letzten 20 Jahrhunderte. Sie wissen schon, damals, als die Engel sangen und die Hirten zur Taufe kamen und ein Eis mitbrachten. Und die Heiligen Drei Könige Peter, Paul und Mary, die Luther einen Drachen schenkten (nein, nicht seine Käthe.) Peter, Paul und Mary? Ja, die Taufkirche ist nach Peter und Paul benannt. Die beiden spielen auch noch eine bedeutende Rolle in dieser Kirche. Genauer gesagt: Sie spielen hier die Musik. Hinterm Altar. Jedenfalls stehen sie da rum und bearbeiten vierhändig ein elektronisches Musikinstrument, so sehr und so intensiv, dass dem einen schon die Hand abgefallen ist, also kann man wohl nur von dreihändigem Orgelspiel sprechen. Soli Deo Gloria, so schrieben die beiden über alle ihre Musikstücke, und ja, bei diesen Temperaturen wäre man wirklich froh, wenn alle genügend Deo verwenden würden. Wo allerdings Maria abgeblieben ist, ist uns nicht wirklich klar. Vielleicht ist sie mittlerweile erfroren.

Leider hat nicht nur die Hand des einen Klavierspielers einen Schaden, sondern auch meine Handykamera. Das Bild ist leider ein wenig verschwommen. Vielleicht lag's aber auch an den Temperaturunterschieden zwischen „draußen“ und dem kalten Eisleben.

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