Karfreitagsprogramm

Karfreitagsprogramm

Morgen ist er wieder. Der Tag, auf den insbesondere die Redaktionen einiger privater Fernsehsender das ganze Jahr hin fiebern: Karfreitag. Endlich können sie mal zeigen, was sie theologisch drauf haben. Ja, das ist schließlich nicht selbstverständlich, dass man weiß: Karfreitag, das hat was mit Sterben, Tod und auch Brutalität zu tun!

Während andere ganz vorsichtig und verschüchtert anfragen, ob harmlose Filmchen wie „Das Leben des Brian“ an so einem Tag gezeigt werden dürfen, wird hier wirklich in die Vollen gegriffen, dass das Blut nur so spritzt. Allen voran natürlich der Karfreitags-Klassiker, der in keinem Jahr fehlen darf, denn dieser Titel passt halt einfach perfekt zu Jesu Leiden und Sterben am Kreuz: „Stirb langsam“, wahlweise auch die Folgen 2 und 3. Dagegen sind Filmtitel wie „Der Tod kommt zweimal“ oder „Sudden Death“, die dieses Jahr mal nicht im Programm sind, theologisch schon schwerer zu vermitteln, obwohl auch sie ja den Tod im Titel tragen. Aber Jesus ist nun mal nur einmal gestorben, und das war auch nicht so wirklich plötzlich.

####LINKS####„Das Vermächtnis des Geheimen Buches“, dieses Jahr von Pro Sieben gezeigt, geht das theologisch schwierige Thema nun einmal von einer anderen Seite an. Vermächtnis heißt ja schließlich so viel wie Testament, da gibt es ein Altes und ein Neues, und geheimes Buch ... nun ja. Buch eben, das passt schon irgendwie auf Bibel.

Ob das ZDF bei der Auswahl von „Die Unbestechlichen“ irgend eine Assoziation mit pieksigen Nägeln gehabt hat, war bis Redaktionsschluss leider nicht zu erfahren. Auch „Dämon“ (RTL) ist irgendwie nur lose assoziativ mit dem Thema des Tages verbunden.

Daneben gibt es ja tatsächlich erstaunlich viele Filme, die sich auf die eine oder andere Weise mit dem Karfreitag beschäfigten. Die Zehn Gebote zum Beispiel (Kabeleins). Die hat Jesus ja am Kreuz von einem brennenden Dornbusch empfangen, wie schon der römische Geschichtsschreiber Moses berichtet. Auch die Kreuzritter (Das Vierte) zeugen von der erhebenden Wirkung, die Jesu Liebe auf manche Menschen hatte. „Der irrationale Rest“ (zdf.kultur) dagegen könnte ein atheistischer Film über die Ewiggestrigen sein, die heute noch dieser veralteten Religion angehören. Isses aber nich. Im Vergleich dazu hat „Sendeschluss“ auf Ki.Ka mit Bernd das Brot ja schon eine wirklich eschatologische Komponente. Das Thema „Erlösung“ und das „schon jetzt und noch nicht“ des Reiches Gottes zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung (Bernd das Brot versucht, aus dem Fernseher zu entfliehen. Es gelingt nie. Sehenswert. Oft das beste Unterhaltungsprogramm des Abends.)

Abgerundet wird diese Auswahl natürlich durch die Filme, die am Ostersonntag so laufen. Ich will gar nicht groß eingehen auf „2012 – das Ende der Welt“, „Mord im Kloster“, „American Werewolf“ oder gar „Kokowähh“. Ein Filmtitel hat nämlich geradezu Predigtqualität an diesem Tag. Unbreakable – unzerbrechlich. Ob Sie das nun auf die Ostereier oder auf Jesus beziehen, bleibt Ihnen überlassen.

Frohe Ostern!

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