9092 Stunden!

9092 Stunden!

Zu viel Unschönes zum Thema Pressefreiheit hier zu Lande gibt es zu vermelden. Außerdem: Drehbuchautoren beharken sich untereinander, und in der Schweiz haut Roger Köppel mal wieder auf die Tonne. Die Frage des Tages lautet: Wird der Shitstorm gegen Amazon folgenlos bleiben?

Wenn der BND die Anfrage eines Journalisten, wie viele frühere Mitarbeiter des Geheimdienstes Mitglied von Nazi-Organisationen waren, nicht beantworten will; wenn ein Mitarbeiter eines Bewertungsportals, der nicht bereit ist, Nutzerdaten herauszugeben, vors Bundesverfassungsgericht ziehen muss, um sich gegen einen Beugehaftbeschluss zu wehren; wenn Fotografen sich damit konfrontiert sehen, dass sich der Staat ihr Recherchematerial unter den Nagel reißt - dann haben wir es mit sehr unterschiedlichen aktuellen Fällen zu tun, die freilich die Gemeinsamkeit aufweisen, dass es hier stets darum geht, dass Medienangehörige bei ihrer Arbeit behindert werden.

„Will der Staat die Pressefreiheit einschränken?“ lautet denn auch die Überschrift eines Artikels im Politikteil der aktuellen Zeit - bzw. in der Onlineversion: „Schränkt der deutsche Staat die Pressefreiheit ein?“ Die Formulierungen kann man plakativ finden, man kann es aber auch euphemistisch finden, dass der Sachverhalt in eine Frage gekleidet wird. Der Bürgerkriegsfotograf Thomas Rassloff, dem - fragwürdiger Höhepunkt einer Razzia bei acht Bildberichterstattern in der vergangenen Woche - die Polizei das Equipment aus seiner Berliner Wohnung stibitzte, wird eher zur letzteren Ansicht neigen. Siehe dazu einen „Zapp“-Beitrag von diesem Mittwoch, einen Kommentar in der Jungle World und einen nachrichtlichen Text zum aktuellen Stand der Dinge bei hr-online.

Um die Razzien bei Rassloff und den anderen Fotografen geht es in dem Zeit-Artikel allerdings nicht. Aktueller Anlass ist ein Verfahren, das am 20. Februar um 10 Uhr vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig stattfindet. Konkret geht es unter anderem darum, wie viele frühere hauptamtliche sowie inoffizielle Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts einst Mitglied der NSDAP, der SS, der Gestapo oder der Abteilung „Fremde Heere Ost“ waren.

„Ein Journalist (...) klagt vor dem Bundesverwaltungsgericht seinen gesetzlichen Anspruch auf Auskunft ein“,

erläutert uns Martin Kotynek. Er erwähnt übrigens nicht, dass es sich bei dem Journalisten um Bild-Redakteur Hans-Wilhelm Saure handelt - möglicherweise, weil es, zugegebenermaßen, nicht so leicht auszuhalten ist, dass ein Mitarbeiter dieser Zeitung etwas tut, was man sich von Kollegen aus weniger unseriösen Kreisen wünschte.

####LINKS####

In Leipzig geht es aber nicht nur um bräunliche Schlapphüte, sondern ums größere Ganze:

„Der Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht (VBI), der Behörde, die das öffentliche Interesse des Bundes in Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht vertritt, hat sich in das Verfahren eingeschaltet. (...) In Deutschland sind die Länder für das Presserecht zuständig; der Anspruch auf Auskunft ist daher in den Landespressegesetzen geregelt. Doch Landesrecht könne nicht für Bundesbehörden gelten, schreibt der VBI. Also könnten die Landespressegesetze auch Bundesbehörden nicht dazu zwingen, Auskünfte zu erteilen. Das sei ein ‚unzulässiger Eingriff in den Hoheitsbereich des Bundes‘. Und auch nach dem Grundgesetz habe die Presse kein Recht, ihren Anspruch einzuklagen.

Der mit der Zeit verlagsfamiliär verbundene Tagesspiegel hat das Problem neulich schon ausführlich beschrieben - und betont, dass auch Informationen aus dem „Kanzleramt und Ministerien, (...) Präsidialamt, Kartellamt oder Bundesrechnungshof“ künftig schwerer zu bekommen sein könnten. Ergo: „Ein deutlicher Rückschritt in Sachen Transparenz.“ Den Bild-Mann Saure nennt auch der Tagesspiegel nicht namentlich, dafür dessen Anwalt Christoph Partsch, der von einer „rechtspolitischen Bombe“ spricht.

Einiges an Sprengkraft hat auch die Causa, die Johannes Boie für süddeutsche.de aufgreift. Das Amtsgericht Duisburg hat Beugehaft gegen einen Mitarbeiter des Portals klinikbewertungen.de angeordnet, weil der nicht den Klarnamen eines Nutzers herausrückt, der einen vermeintlichen beleidigenden Kommentar verfasst hat:

„Zur Argumentation des Mitarbeiters, als Journalist nicht aussagen zu müssen, schreibt das Gericht in einem Beschluss: ‚Ein Zeugnisverweigerungsrecht besteht (...) nicht‘, denn ‚die bloße Einstellung eines fremden Textes‘ reiche dafür nicht aus, es liege ‚keine redaktionell aufbereitete Information vor‘. Im Raum steht also die Frage: Ab wann ist ein Mensch ein Journalist? Welche Kriterien muss eine Arbeit erfüllen, damit sich derjenige, der sie ausübt, darauf verlassen kann, vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen zu können? Was gilt für Blogger? Was für Betreiber von Internetforen?  (...) Bislang ist das in Deutschland nicht geklärt. Genau das könnte sich jetzt ändern. Der Mitarbeiter von klinikbewertungen.de hat gegen den Beschluss, in Beugehaft zu müssen, Verfassungsbeschwerde erhoben.“

[+++] Debattenthema Nummer eins derzeit: der Shitstorm gegen Amazon, den die ARD-Dokumentation „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ (siehe Altpapier) ausgelöst hat. Dass unternehmenskritische TV-Dokumentationen einen starken Nachhall haben, ist nicht ungewöhnlich. Das geflügelverarbeitende Gewerbe und Paketdienste haben schon entsprechende Erfahrungen gemacht.

Nun ist das offenbar der Leiharbeit zugeneigte Online-Kaufhaus dran. „Wie schon bei anderen Shitstorms dient auch in diesem Fall Facebook als Ventil“, schreibt Social Punk, der Wirtschaftswurm nimmt den Film und die Rezeption zum Anlass, seine Leser zur Diskussion darüber aufzufordern, wer denn nun konkret „schuld“ sei an den in dem ARD-Halbstünder beschriebenen Verhältnissen. Die SZ geht im Wirtschaftsteil noch einmal ausführlich auf den Film ein - etwa auf die Darstellung, Arbeiter müssten „bis zu 17 Kilometer am Tag in den Lagern laufen, 15 Tage ohne Ruhetag arbeiten und nach Ende ihrer Schicht in leer stehenden Ferienparks beengt zusammenleben. Metalust und Subdiskurse wundert sich darüber, dass sich der faz.net-Autor Frank Lübberding darüber wundert, dass das Amazon-Geschäftsmodell nichts mit „sozialer Marktwirtschaft“ zu habe, schließlich habe diese ja - ich verkürze die subdiskursive Position hier mal etwas - bereits Gerhard Schröder abgeschafft.

Aktuell geht die FAZ zweimal auf die Causa ein, im Wirtschaftsteil, wo es heißt, dass Amazon die Vorwürfe „prüfen“ wolle (siehe auch Tagesspiegel), aber „auf Nachfrage“ keine „detaillierte Angaben“ dazu gemacht habe, wer den im ARD-Film vorkommenden „Sicherheitsdienst mit dem beziehungsreichen Namen H.E.S.S., dessen Mitarbeiter offensichtlich der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind“, beauftragt hat.

Außerdem schreibt Edo Reents im Feuilleton:

„Das Bedrückende an der Dokumentation ‚Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon‘, die das Erste am Mittwochabend zeigte, ist nicht nur der Film selbst, sondern auch die Tatsache, dass er sehr wahrscheinlich folgenlos bleiben wird (...) Denn Amazon ist, wie Google, McDonald’s oder Coca-Cola, die Verkörperung eines amerikanischen Universalismus, der sich bisher als unverwundbar erwiesen hat, auch wenn er noch so viele Kollateralschäden verursacht. Deswegen ist ein Boykott, der dieser Firma weh tun würde, auch nicht zu erwarten; dazu arbeitet sie viel zu effizient und ist ihr Wirkungskreis viel zu groß.“

Feststellen kann man jedenfalls, dass eine These, die wired.com gerade aufgestellt hat, für Deutschland derzeit nicht gilt:

„The Amazon haters are no doubt out there. But I contend that the intensity of that hatred just isn’t as high.“

Facebook-Hasser, so die Argumentation, hassen intensiver.

[+++] Blendend aufgelegt sein dürften manche Strategen der ARD gerade nicht zuletzt deshalb, weil man mit einem nonfiktionalen Stück ausgerechnet an jenem Tag Aufsehen erregte, an dem der Senderverbund auf der Berlinale-Rahmenveranstaltung „Top of the docs“ mit einer Charme- und Rechenkunst-Offensive den Eindruck zu erwecken versuchte, in Sachen Dokumentationen liefe alles bestens. Der Tagesspiegel schreibt:

„Anlass für die Veranstaltung war die massive Kritik, die im vergangenen Jahr an der ARD und speziell dem Ersten laut geworden war. Zu viel Talk und Silbereisen, zu wenig seriöse Information, lautete sie – und der Stachel sitzt offensichtlich tief. Der ARD-Vorsitzende, NDR-Intendant Lutz Marmor, rechnete vor, dass im vergangenen Jahr 9092 Stunden an Reportagen und Dokumentationen in den ARD-Sendern liefen, umgerechnet auf den Tag ergibt das 25 Stunden.“

Man kann dem hanfeldesk (siehe FAZ, Seite 39) entgegnen:

„So beeindruckend die Zahlen scheinen, verraten sie doch nichts über die Bedingungen, unter denen Dokumentarstücke entstehen.“

Außerdem ließen sich auch Zahlen zitieren, die so beeindruckend nun auch wieder nicht sind - etwa aus der Rede, die ARD-Programmdirektor Volker Herres bei der Veranstaltung hielt:

„Im letzten Jahr hatten wir 19 große Dokumentarfilme und Doku-Dramen von jeweils 90 Minuten Länge im Programm. In diesem Jahr wird die Stückzahl ähnlich sein.“

Man darf natürlich darüber streiten, ob es angemessen ist, dass Herres hier „Doku-Dramen“ mit in den Doku-Topf wirft.

+++  Der Tagesspiegel berichtet heute nicht nur über die Mittwochsveranstaltung „Top of the docs“. Mit nicht geringem Erstaunen lesen wir dort auch, dass bei einer „illuster besetzten Diskussion“, die die Deutsche Akademie für Fernsehen am Donnerstag zu der Frage veranstaltete, ob die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Auftrag erfüllen,

„Wolfgang Kubicki an den kulturellen Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender erinnerte. Dieser sei es nicht, im Schielen auf die Quote den aktuellen Massengeschmack zu bedienen, sondern auch mal das Niveau anzuheben."

Talkshow-Dauergast Kubicki als Kämpfer für den „kulturellen Auftrag“ und für Niveauanhebung? Wenn dem so sein sollte, hat er vielleicht etwas übrig für die Kritik, die der Medienwissenschaftler und frühere Deutschlandradio-Mann Wolfgang Hagen bei epd medien an der „Kulturvergessenheit“ der ARD-Kulturwellen übt - und vielleicht gefällt dem FDP-Politiker auch der Vortrag, den Joachim Knuth, der Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission, kürzlich bei den Marler Tagen der Medienkultur zur Auslandsberichterstattung der ARD-Wellen hielt und den die Funkkorrespondenz nun in einer gedruckten Fassung veröffentlicht.

„Das ARD-Auslandskorrespondentennetz ist im deutschen Hörfunk und – gemeinsam mit dem Netz der BBC – auch im europäischen Radio einzigartig“,

hallejujat Knuth. Und mit Blick auf derzeit unwillige Rundfunkabgabenzahler (die möglicherweise diesem Artikel aus dem Hamburger Abendblatt über öffentlich-rechtliche „Geheimniskrämerei“ bei den „Programmkosten“ etwas abgewinnen können) sagt er:

„Der Krieg in Afghanistan, das Erdbeben in Haiti, der Wandel in der arabischen Welt oder die Dreifachkatastrophe von Fukushima – all dies sind Beispiele für Entwicklungen und Ereignisse, die ad hoc die Verstärkung von Studios erfordern, die kostspielige Sicherheitsmaßnahmen nötig und Reisen komplizierter und auch teurer machen. Die Vorstellung, dass die ARD oder die Häuser, denen die Federführung für die einzelnen Studios obliegt, dies mit Leichtigkeit additiv finanzieren könnten, ist nicht realistisch.“

[+++] Weiterer Debattenstoff mit öffentlich-rechtlichen Zusammenhängen: Die Drehbuchautoren des Landes bekriegen sich gerade untereinander. Zahlreiche nicht-organisierte Autoren (die freilich zumindest insofern organisiert sind, als sie eine Website auf die Beine gestellt haben) werfen dem

„Verband deutscher Drehbuchautoren (VDD) vor, die Interessen der Drehbuchautoren verraten zu haben, weil sie mit dem ZDF eine umstrittene Rahmenvereinbarung über Regelhonorare abgeschlossen haben.“

So fasst der drama-blog die Causa zusammen. Stimmt der Vorwurf der Nicht-Organisierten, hat sich - im übertragenen Sinne - eine Gewerkschaft von sog. Arbeitgebern über den Tisch ziehen lassen. Der Streit, schreibt der drama-blog weiter, finde vor dem Hintergrund statt,

„dass es durch das drastisch gesunkene Produktionsaufkommen weitaus schwieriger geworden ist, einen Film bis zum Dreh finanziert zu bekommen. Während man früher als Drehbuchautor damit rechnen konnte, dass von drei entwickelten Projekten zumindest zwei auch gedreht wurden, kann man heute froh sein, wenn von fünf oder sechs Projekten ein oder zwei realisiert werden. Vor dem Hintergrund, dass 50 Prozent der Drehbuchgage erst am ersten Drehtag gezahlt wird, bedeutet das weitere dramatische Einbußen für die Autoren, mit der Folge, dass die ökonomische Situation der breiten Masse der Drehbuchautoren längst prekär geworden ist. Eine wachsende Zahl von Drehbuchautoren kann von ihrer Autorentätigkeit allein inzwischen nicht mehr leben.“

[+++] Das wohl heißeste Mediengewerbethema in der Schweiz derzeit: Res Strehle, der Chefredakteur des Tages-Anzeigers, war wohl mal ein Street fighting man, und daraus versucht ihm nun die zumindest aufmerksamkeitsökonomisch partiell erfolgreiche Weltwoche des Chefredakteurs Roger Köppel einen Strick zu drehen.

„Dass Strehles alte linksextreme Texte den heutigen rechtsextremen Köppel befremden müssen, ist nur logisch. Seltsam bloss, dass Köppel, der jahrelang mit Strehle zusammenarbeitete, fast zwanzig Jahre brauchte, um es zu merken“,

bloggt der Publizist Gian Trepp, der meint, noch erwähnen zu müssen, dass Köppel „diesen Stil“ bei Springers Welt „gelernt“ habe. Die NZZ zitiert Pietro Sapini, den „Verwaltungsratspräsident des Medienhauses Tamedia“: „Die beiden Weltwoche-Artikel über Res Strehle habe ich aufmerksam gelesen. Dabei habe ich versucht, zwischen der Inszenierung und den Fakten mit nachvollziehbarem Bezug zu Res Strehle zu unterscheiden. Nach meinem Eindruck erscheinen der Grossteil der Vorwürfe und die besonders schweren Anschuldigungen als nicht haltbar.“


ALTPAPIERKORB

+++ Da wir heute schon mit dem BND eingestiegen sind, sei der Geheimdienst auch zum Auftakt des Korbs gewürdigt: „Mit Wissen und Billigung des Bundesnachrichtendienstes sollen in Frankreich Ende der 50er Jahre Hunderte Menschen getötet worden sein. Die französische Presse läuft heiß, während in Deutschland nichts davon zu lesen ist. Warum eigentlich?“ Das fragt sich Petra Sorge in der Cicero-Online-Medienkolumne. Hintergrund sind Recherchen von arte/WDR-Autoren.

+++ Wie war „Unser Star für Malmö“? Tim Caspar Böhme (Spiegel Online) hörte „Marschmusik“ und „sensationell nichtssagende Pop-Stangenware“.

+++ Nicht unpassend zur gestrigen ESC-Sause: Johannes Kram, der frühere Manager Guildo Horns, würdigt bei Vocer seinen Ex-Schützling -und analysiert: „Guildo ist nicht in den Medien groß geworden. Er ist es auf der Bühne. Das Medienphänomen war nicht Guildo Horn. Das Medienphänomen waren die Medien selbst.“

+++ Weiter geht natürlich die Debatte um „Ego“, Frank „Nucky“ Schirrmachers Gassenhauer in spe (siehe Altpapier von Montag). Georg Seeßlen (Freitag) findet das Buch so lala. Sein Fazit: „Die große Erzählung des Finanzkapitalismus und des Posthumanismus ist immer noch nicht geschrieben.“ „Ego“ fehle die „Metaebene“. Wenn Seeßlen, der schon viele Metaebenen mindestens durchschritten, wenn nicht gar durchsprintet hat, das sagt, könnte da was dran sein.

+++ Eine weitere Wortmeldung zu Peer Steinbrücks Unwillen, bei einem von Stefan Raab moderierten Kanzlerkandidatenduell mitzutun (siehe Altpapier): „Dass ProSiebenSat 1 nun aber daraus einen Angriff auf die Freiheit der Medien bastelt, ist dann doch sehr gewagt“, findet der Spiegelfechter. Edit: Mittlerweile äußert sich Steinbrück relativ Raab-freundlich (siehe etwa Focus Online).

+++ Wie der gerade von lobbyplag.eu als nicht lobbyisten-unfreundlich geoutete FDP-Europa-Abgeordnete Jürgen Creutzmann ein Interview im Zuge der Autorisierung sehr stark umschrieb und dann komplett zurückzog, erfahren wir im Blog von tagesschau.de.

+++ Passend dazu: Meike Laafs Lob für Lobbyplag in der taz: „Wieder einmal wurde etwas Spannendes aufgedeckt. Leider nicht von Journalisten.“

+++ Ebenfalls in der taz: Kauft Vodafone Kabel Deutschland? Um dann die Telekom anzugreifen? Diese Fragen wirft dort Jürn Kruse auf.

+++ Die Verteilung der mehr 25.000 Planstellen bei ARD, ZDF und Deutschlandradio erläutert die Funkkorrespondenz.

+++ Wie ein deutscher Koch, der „an einer Castingshow für Köche beim zweiten israelischen Fernsehkanal teilgenommen“ hat und „nach mehr als 20 Folgen zur besten Sendezeit Ende Januar zum neuen ‚Masterchef' gekürt wurde, zum „Liebling der Massen“ in Israel wurde, erzählt Peter Münch auf der Panorama-Seite 9 der SZ.

+++ Auf ihrer Medienseite berichtet die SZ unter anderem in eigener Sache (anlässlich eines Hacker-Angriffs auf die Website, hier die Online-Version des Textes). Außerdem: ein Gratulationsartikel für Elke Heidenreich, die 70 wird.

+++ Fernsehen heute: Moderates Lob für einen Degeto-Freitagsfilm äußert Tilmann P. Gangloff nebenan - und bei tittelbach.tv: „Das Drama ‚Nur mit euch!‘ ist ein vergleichsweise sachlicher Beitrag zu der Frage, wie geschiedene Eltern die Kinderfrage klären.“ Jan Wiele (FAZ, Seite 39) entdeckt in der sehr norddeutschen Komödie „Arschkalt“ (arte) „zwischen allem Quatsch (...) Momente der Rührung“.   

+++ Fernsehen in den nächsten Tagen: Das arte-Dokudrama „Mord im Hause Medici“ (am Samstag zu sehen), sei eine „schlecht gemachte Mogelpackung“, findet erneut die FAZ. Einen anderen arte-Film („Das verrückte Liebesleben des Simon Eskenazy“, Mittwoch) lobt dagegen die Jüdische Allgemeine, weil in der „lupenreinen Komödie (...) die jüdische Mutter-Sohn-Problematik genauso schön thematisiert (wird) wie arabisch-jüdische Konflikte unter den Migranten in Paris“.

Neues Altpapier gibt es wieder am Montag.

weitere Blogs

Regenbogengottesdienst  in Adventszeit
Ein Gedicht zum Heiligen Abend aus queerer Perspektive nicht nur für queere Christ:innen.
Warum Weihnachten hinter einer Mauer liegt und was sie überwinden kann.
In einer Kirche hängt links neben dem Altar ein Schild mit der dreisprachigen Aufschrift No pasar - Überholverbot - no passing
In Spanien gibt es ein Überholverbot am Altar.