Texte zur Taufe

Buch, bei dem aus zwei Seiten ein Herz geformt ist.
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Für den Gottesdienst oder die Einladung, zum Vortragen auf der Feier oder einfach nur zum Lesen, Nachdenken und Freuen: Eine kleine Auswahl von Segenswünschen, Gebeten, Gedichten und mehr zur Taufe - Für Sie als Inspirationsquelle und auch zum Weitergeben zusammengestellt.

Der aaronitische Segen

Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

(4. Mose 6, 24-26)

Segen aus Schottland

Der Friede der rauschenden Wellen sei mit Dir.
Mit Dir sei der Friede des Hauchs der Luft.
Der tiefe Frieden der Erde sei mit Dir.
Mit Dir sei der Friede des strahlenden Sterns.
Der Friede der Schatten der Nacht sei mit Dir,
Mond und Sterne mögen Dich umstrahlen mit Licht.
Der Friede des Sohnes des Friedens sei mit Dir.

Segen aus Ägypten

Der Herr segne dich.
Er erfülle deine Füße mit Tanz
und deine Arme mit Kraft.
Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit
und deine Augen mit Lachen.
Er erfülle deine Ohren mit Musik
und deine Nase mit Wohlgerüchen.
Er erfülle deinen Mund mit Jubel
und dein Herz mit Freude.
Er schenke dir immer neu die Gnade der Wüste:
Stille, frisches Wasser und neue Hoffnung.
Er gebe uns allen immer neu die Kraft,
der Hoffnung ein Gesicht zu geben.
Es segne dich der Herr.

Friedenswunsch

Den tiefen Frieden im Rauschen der Wellen,
den wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden im schmeichelnden Wind,
den wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden über dem stillen Land,
den wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden unter den leuchtenden Sternen,
den wünsche ich dir.
Den tiefen Frieden vom Sohne des Friedens,
den wünsche ich dir.

Der gute Hirte (Ein Psalm Davids)

Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

(Psalm 23)

Taufgebet

Vater, wir danken Dir für diesen Täufling, der uns anvertraut ist.
Dir bringen wir unsere Freude, Dir bringen wir auch unsere Sorgen.
Wir erkennen die Aufgabe, die vor uns liegt. Wir fragen: Wie werden wir sie erfüllen?
Aber Du hast für diesen Täufling gesorgt. In Deiner Hand liegt sein Leben.
Was auch geschieht, bei Dir ist er gut aufgehoben.
Das glauben wir auf das Wort Deines Sohnes Jesus Christus.
Ihm übergeben wir diesen Täufling durch die Taufe
und bitten für ihn und uns um die Kraft Deines Heiligen Geistes.

Gebet zur Taufe

Gott, du unsere Zukunft. Du bist lebendig -
weit über unser eigenes Leben und Denken hinaus.

Du hast diesem Kind das Leben geschenkt.
Du hast ihm durch die Taufe deine Treue zugesagt.
So lass es heranwachsen zu einem Menschen,
der offen ist für dich und die Mitmenschen.

Schenke den Eltern und Paten
Leben, Zeit und Kraft genug,
um sich mit ihrem Kind zu freuen und
für es sorgen zu können.
Und lass ihr Verhältnis zueinander bestimmt sein
von der Liebe Jesu Christi.

Dein Name sei gelobt jetzt und in Ewigkeit.
Amen.

Gebet: Leben mit allen Sinnen

Lieber Gott! Wir danken dir, dass du unserem Kind sein Leben geschenkt hast.

Du hast ihm große, blanke Augen geschenkt: gib, dass sie Gutes und Schönes entdecken in unserer Welt!

Du hast ihm kleine, offene Ohren gegeben:
gib, dass das, was sie hören,
ihm Mut macht zum Leben!

Du hast ihm einen Mund gegeben:
gib, dass die Worte, die er einmal
sprechen wird, anderen zur Freude werden!

Du hast ihm zwei kleine Hände
gegeben: gib, dass sie ergreifen,
was dem Leben dient!

Du hast ihm zwei Füße gegeben:
segne die Wege, die sie gehen werden,
und lass unser Kind einmal Schritte tun,
die auf andere Menschen zu führen!

Amen.

Gedanken zum Taufwasser

Wenn unser Kind auch mit allen Wasser gewaschen wird
mit dem Wasser
des Wohlstands
des Materialismus
des "Keine-Zeit-Habens"
des "Wissen-ist-Macht"

Wenn unser Kind
mit diesen Wassern
und vielen anderen
gewaschen werden muss
weil es eben Kind dieser Zeit ist

so soll aber auch
EIN Wasser über unser Kind herein stürzen:
das Wasser der Freundschaft
und der Gemeinschaft
und des Friedens

das Wasser des Gottes Jesu
der von sich sagt:
Mein Wasser
führt zum Leben.
Fürchte dich nicht!
Ich bin bei dir!

Ich wünsche dir nicht den Himmel auf Erden

Ich wünsche dir nicht den Himmel auf Erden -
aber einen Freund, der dich ganz versteht.

Ich wünsche dir nicht die große Karriere -
nur den guten Weg, den du gehen kannst.

Ich wünsche dir nicht, dass du hart wirst und kalt -
doch die Kraft zum Protest, wenn Unrecht geschieht.

Ich wünsche dir nicht allen Reichtum der Welt -
doch ganz viel von dem, was man Hoffnung nennt.

Ich wünsche dir nicht Erfolg, der dich hochmütig macht -
aber die Liebe, die dich verwandeln kann.

Du kleiner Mensch

Du kleiner Mensch,
ganz ohne Ahnung,
was Leben heißt und Leben ist.
Du bist uns eine ernste Mahnung,
weil du des Lebens Sinnbild bist.
Drum wünsche ich Dir für Dein Leben:
Lass' Gott Dir Ziel und Richtung geben.

Jedes neugeborene Kind

Jedes neugeborene Kind bringt die Botschaft,
dass Gott sein Vertrauen in die Menschheit
noch nicht verloren hat.

(Rabindranath Tagore)

Drei Dinge

Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben:
die Sterne der Nacht,
die Blumen des Tages
und die Augen der Kinder.

(Dante Alighieri)

Von den Kindern

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter
der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,

Und obwohl sie mit euch sind,
gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,
aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts,
noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und er spannt euch mit seiner Macht,
damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.

(Khalil Gibran)

Das Wasser und der Tonkrug

Jeden Tag gehen die Frauen aus dem Dorf hinunter zum Fluss. In großen Tonkrügen holen sie Wasser; denn im Dorf gibt es keine Quelle. Eines Morgens schaut eine der Frauen verträumt einem Schmetterling hinterher. Dabei stolpert sie, und der Krug wird beschädigt. Einen zweiten hat sie nicht, auch kein Geld für einen neuen, und so umwickelt sie den Krug notdürftig mit ihrem Tuch. Aber das Wasser tropft an den Bruchstellen heraus, und als sie im Dorf ankommt, ist die Hälfte weg. "Ach", klagt sie, "was für ein Unglück, warum war ich bloß so unvorsichtig? Alle anderen bringen mehr Wasser nach Hause! Meine Mutter hat Recht, ich bin wirklich zu nichts nütze!"

Eines Morgens aber, als die Frauen wieder zum Fluss gehen, ist der schmale Pfad gesäumt von grünen Gräsern und vielen kleinen Blumen; rot, gelb und weiß leuchten sie. "Das waren Deine Wassertropfen", lachen die Frauen, "sie haben den staubigen Weg zum Blühen gebracht."

Autoren

Claudius Grigat

Foto: privat

Claudius Grigat ist Redakteur bei yeet, evangelisch.de und chrismon. Magister in Germanistik, Soziologie und Politologie sowie Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in Deutsch und Sozialkunde. Volontariat beim Hessischen Rundfunk, anschließend dort Redakteur und Reporter bei unterschiedlichen Radiowellen und Fernsehsendungen sowie Autor für diverse Zeitschriften.