Donatella Loi / plainpicture
"Aufmerksam machen, auf die Fülle des Lebens, der wir angesichts der Endlichkeit gewahr werden"
Trauer und Trost
Über den Tod lesen – mit dem Sterben leben
Im vergangenen Jahr fragte mich ein älterer Herr nach einem Buch über das Sterben und den Tod. Er wollte sich gedanklich vorbereiten. Gar nicht so selten wird mir diese Frage gestellt. Ich weiß dann immer nicht so recht. Zum einen fällt mir kein gutes Buch ein, vor allem kein theologisches. Zum anderen bin ich unsicher, ob hier wirklich das Lesen zu empfehlen ist.
Beim Sterben und beim Tod geht es doch um das Leben selbst, wie man es erlebt, führt, bedenkt, mit anderen teilt. Das Entscheidende ist also, dass man sich selbst als denkender und fühlender Mensch mit der eigenen Endlichkeit befasst, ihr ins Gesicht schaut, das eigene Leben nicht nur, aber auch auf das eigene Ende hin entwirft. Und da man keine Insel ist, sollte man sich mit den Nächsten und Liebsten regelmäßig darüber austauschen. Man weiß ja gar nicht, welche Bilder, Gedanken und Empfindungen die anderen hiermit verbinden.