Die gegenseitige Abendmahls-Einladung von Protestanten und Alt-Katholiken kann nach Auffassung des bayerischen Landesbischofs Johannes Friedrich auch ein Vorbild für eine entsprechende Vereinbarung mit der katholischen Kirche sein. An die vor 25 Jahren von dem Kirchenbund Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und dem Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland beschlossene Erklärung erinnerten die beiden Kirchen am Sonntag mit einem Gottesdienst und Festakt in Kaufbeuren.
Durch die gegenseitige Einladung zur Eucharistiefeier könnten die beiden Kirchen in Fragen des Glaubens ein "gemeinsames Zeugnis" abgeben, betonte Friedrich als Leitender Bischof der VELKD. Die eucharistische Gastfreundschaft, die noch keine Abendmahlsgemeinschaft begründe, biete den Gemeinden die Chance, sich ohne Barrieren und Verbote kennenzulernen. Dies sei eine "gelebte Ökumene aus dem gepredigten Evangelium und dem von Christus gestifteten Mahl". Diese "Gastbereitschaft" könne deshalb durchaus Modell für eine Vereinbarung mit der römisch-katholischen Kirche sein, sagte der Bischof.