Röttgen: Nichtstun wäre teurer als Handeln

Röttgen: Nichtstun wäre teurer als Handeln
Die Umweltminister von Bund und Ländern haben sich mit Blick auf die Weltklimakonferenz im Dezember in Kopenhagen für klare und rechtsverbindliche Vereinbarungen ausgesprochen. Der neue Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, zu einem Erfolg der Konferenz gebe es keine Alternative.

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) erwartet von der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen eine Weichenstellung für die kommenden Jahrzehnte. "Zu einem Erfolg von Kopenhagen gibt es keine Alternative", sagte Röttgen am Freitag in Saarbrücken zum Abschluss einer zweitägigen Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern. Es sei eine Überlebensfrage für die Menschheit, die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.

Die Umweltminister sprachen sich übereinstimmend für ein rechtlich verbindliches Abkommen zur CO2-Reduzierung mit klaren Zeitrahmen aus, das für alle Industriestaaten sowie für Schwellen- und Entwicklungsländer gelten müsse. Die Industrieländer müssten den überragenden Finanzbeitrag leisten, forderte Röttgen. Die Entwicklungsländer benötigten künftig etwa 100 Milliarden Euro im Jahr für den Kampf gegen die Erderwärmung. "Wir sind uns einig, dass dies teuer ist", sagte Röttgen. "Aber Nichtstun wäre teurer als Handeln."

Industrieländern müssen sich umstellen

Der Bundesumweltminister sagte einen "radikalen Wandel" in den Industrieländern voraus, die ihre Art zu produzieren grundlegend umstellen müssten. Der Bremer Umweltsenator Reinhard Loske (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, es sei auf einer Umweltministerkonferenz "erstmals in dieser Klarheit gesagt worden", dass die Industrieländer ihren CO2-Ausstoß langfristig um 70 bis 80 Prozent reduzieren müssten. Zum Klimaschutz will die Bundesregierung die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent des Wertes von 1990 verringern.

Röttgen kündigte zudem bis zum Herbst kommenden Jahres ein Energiekonzept an, das von Bund und Ländern erarbeitet und mit Verbänden und der Energiewirtschaft beraten werden soll. "Wir brauchen dieses Konzept" unterstrich er. In den nächsten vier Jahren werde es um Umwelt- und Klimaschutz und die damit verbunden Umstellung der Gesellschaft gehen. "Wir werden andere Autos haben, anders leben, anders produzieren", sagte der Politiker. Dazu gehöre auch die Zielperspektive, in Deutschland die derzeitigen CO2-Emmission von etwa zehn Tonnen pro Kopf und Jahr auf eine Tonne zu reduzieren.
 

epd