Lecker und gut für Herz und Hirn: Walnüsse

Lecker und gut für Herz und Hirn: Walnüsse
Wenn die letzten warmen Sonnenstrahlen im Oktober durch die lichten Baumkronen fallen, dann ist Herbstzeit. Und das bedeutet Walnusszeit. Mit einem leisen Plopp fallen die gereiften Früchte auf den Rasen, manchmal geschützt und abgefedert durch ihre glitschige Ummantelung.
28.10.2009
Von Frauke Weber

Sind die Nüsse noch so frisch, schmecken sie leicht ölig. Deswegen müssen Walnüsse getrocknet werden, am besten natürlich noch in der Sonne oder alternativ auf Fensterbänken oder an der Heizung.

Sind sie getrocknet, schmücken Walnüsse später im Jahr nicht nur jeden Weihnachtsteller. Sie lassen sich vielseitig nutzen. Zu Kuchen und Gebäck kann man sie verarbeiten, und zu einem sehr hochwertigen Öl. Schokolade verleiht sie eine besondere Note. Dabei ist die Walnuss eine ideale Frucht: Sie ist nährstoffreich, haltbar und bringt ihre eigene Verpackung mit. Walnüsse enthalten etwa 60 Prozent Fett und sind damit zunächst richtige Kalorienbomben. Allerdings stecken darin auch rund zwei Drittel mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die kann der Körper nicht selbst bilden, braucht sie aber unbedingt, um Gehirn und Nervenzellen in Schuss zu halten.

Außerdem bringen Walnüsse 20 Prozent Eiweiß, viel Vitamin B1 und C, Spuren von Vitamin B2, A und E sowie reichlich Mineralstoffe (beispielsweise Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium) mit. Wer die Nüsse nicht pur essen möchte, kann sie auch in Joghurt oder Müsli geben. Und Forscher in den USA hatten herausgefunden, dass sich bei regelmäßigem Genuss der Nuss sogar das Wachstum von bestimmten Krebstumoren verlangsamte.

Um die vielen Vorteile wissen auch Tiere, denn Eichhörnchen lassen sich dabei beobachten, wie sie durch die lichten Höhen wieseln und die Nüsse sammeln. Auch Mäuse und Krähen gehören zu den Tieren, die sich Walnüsse schmecken lassen. Finden die Tiere ihre Nüsse nicht mehr wieder, wachsen daraus in den folgenden Jahren praktischerweise neue Bäume. Wer ernten möchte, braucht allerdings Geduld: Die Bäume tragen erst nach zehn oder gar 15 Jahren nennenswerte Mengen. Und am besten auch Platz für das Laub, das im Herbst massenhaft von den Ästen rieselt.

Neben den nahrhaften Früchten hat die Walnuss noch einen weiteren großen Vorteil: ihr Holz. Denn Walnussholz gilt als besonders edel, hart und schön gemasert. Viele haben vermutlich Walnussholz in ihrer Umgebung, ohne es wirklich zu wissen. Walnussholz findet sich in Kleinmöblen, Intarsien, Klavieren oder sogar in Gewehrschäften, aber auch in Uhrengehäusen, Musikinstrumenten oder Schachfiguren Und natürlich im Parkett. Massive Möbel sind wegen der Seltenheit von Walnussholz dagegen eher die Ausnahme.

Trotz seiner vielen Vorteile ist der Walnussbaum in Gärten nicht mehr sehr angesagt. Deshalb kürte ihn das Kuratorium "Baum des Jahres" zum eben diesem im Jahr 2008. Einstmals galt die Walnuss als Hausbaum, mit einem Wuchs von bis zu 20 Metern und einer raumgreifenden Krone. Rund 150 Jahre alt können Walnussbäume werden.

Die Walnuss kann auf eine jahrtausende alte Karriere zurückblicken. Sie stammt ursprünglich vom Balkan und dem heutigen Kaukasus. Spätestens die Römer etablierten den Baum auch in Europa. Im Mittelalter nutzten die Menschen nicht nur Nuss und Holz, sondern auch die grünen Fruchtschalen: als Ersatz für Pfeffer. Und ein Bad in einem Sud aus Walnuss-Blättern soll gleich gegen mehrere Leiden helfen: Juckreiz, Schuppenflechte, Akne.

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