An diesem Montag beginnt in Brasilien das Gipfeltreffen der fünf BRICS-Staaten. Die Staatschefs der Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika wollen eine gemeinsame Entwicklungsbank und einen Währungsfonds gründen. Am Dienstag empfängt die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff ihre Amtskollegen in Fortaleza. Zum Abschluss des Gipfels findet am Mittwoch in der Hauptstadt Brasilia ein Treffen mit Regierungschefs aus anderen lateinamerikanischen Staaten statt.
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Die Entwicklungsbank soll zunächst mit einem Stammkapital von 50 Milliarden US-Dollar ausgestattet werden. Sie soll große Infrastrukturprojekte in den BRICS-Staaten, aber auch Baumaßnahmen in anderen Ländern finanzieren, vor allem in Afrika. Der Währungsfonds, der die Mitgliedsstaaten in Krisenfällen vor Zahlungsschwierigkeiten bewahren soll, wird über 100 Milliarden US-Dollar verfügen.
Die neuen Finanzinstitute sind als Alternative zur Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds gedacht. Die BRICS-Staaten versuchten in den vergangenen Jahren vergeblich, die Vormachtstellung der Industriestaaten in diesen multilateralen Einrichtungen zu schwächen. Die Initiative gilt als Versuch der aufstrebenden Länder, ihren Einfluss in der internationalen Politik auszubauen. Die fünf Regionalmächte machen 46 Prozent der Weltbevölkerung aus und vereinen auf sich knapp 20 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts.
Parallel zum BRICS-Treffen veranstalten soziale Bewegungen und Nichtregierungsorganisationen einen Sozialgipfel. Die Aktivisten begrüßen, dass die Allianz auf eine Stärkung der Länder des Südens abzielt. Sie kritisieren jedoch das Entwicklungsmodell der fünf Staaten, das ihrer Meinung nach auf Wirtschaftswachstum durch Ausbeutung von natürlichen Ressourcen sowie Exportwirtschaft beruht.