Indien verstärkt Impfprogramm im Kampf gegen Kindersterblichkeit

Indien verstärkt Impfprogramm im Kampf gegen Kindersterblichkeit
Im Kampf gegen die Kindersterblichkeit führt Indien neue Impfungen ein.

Das kostenlose Impfprogramm der Regierung umfasst nun auch die Immunisierung gegen den Rotavirus, Röteln und Japanische Enzephalitis, wie indische Medien am Freitag berichteten. Zudem gibt es neben der Schluckimpfung gegen Kinderlähmung künftig auch eine Injektionslösung.

Die vier neuen Impfungen könnten den Angaben der Regierung zufolge etwa 100.000 Menschen im Jahr das Leben retten und etwa eine Million Krankenhausbehandlungen verhindern. Das Nationale Impfprogramm enthält damit nun 13 Schutzimpfungen. In Indien sterben laut UNICEF 56 von 1.000 Kindern, bevor sie fünf Jahre alt sind.

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"Die Einführung von vier lebensrettenden Impfungen wird eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung von Säuglings- und Kindersterblichkeit im Land spielen", erklärte Indiens Premierminister Narendra Modi. "Viele der Impfungen sind bereits in Privatpraxen erhältlich, für diejenigen, die sie sich leisten können. Die Regierung wird nun dafür sorgen, dass alle Teile der Gesellschaft in den Genuss der Impfung kommen."

Die in Indien selbst entwickelte Rotavirus-Impfung soll Kinder unter fünf Jahren vor der gefährlichen Durchfallerkrankung schützen. Die Masern-Impfung zielt auf Kinder unter sechs Jahren. Die neue Immunisierung gegen Kinderlähmung (Polio) soll helfen, Indiens neu erworbenen Status als poliofreies Land aufrecht zu erhalten. Die Impfung gegen Japanische Enzephalitis, eine von Mücken übertragene, lebensbedrohliche Gehirnhauterkrankung, ist für Erwachsene gedacht und soll vor allem in ländlichen Gebieten angeboten werden, wo die Virus-Erkrankung stark verbreitet ist.

Kritiker fordern, das Geld besser in eine Stärkung der allgemeinen Gesundheitsversorgung zu investieren, staatliche Krankenhäuser mit mehr Personal und Medikamenten auszustatten und die hygienischen Bedingungen der Bevölkerung zu verbessern. Die Hälfte der indischen Haushalte hat keine Toilette und viele der 1,2 Milliarden Inder haben keinen Zugang zu sauberem Wasser.