###mehr-links### Jung sagte am Donnerstagabend (22. Mai) bei den Karlsruher Verfassungsgesprächen, dass es wichtig sei, Kindern "emotionale Stabilität" zu geben. Dies könne auch eine verantwortlich gelebte gleichgeschlechtliche Partnerschaft leisten. Deshalb sei auch das volle Adoptionsrecht für homosexuelle Paare möglich. Bisher können sie nur Kinder adoptieren, die ein Lebenspartner mit in die Gemeinschaft bringt.
Am Donnerstagabend hatte der Bundestag eine Verbesserung der Adoptionsrechte für Homosexuelle beschlossen. Schwule und Lesben in eingetragenen Partnerschaften dürfen jetzt das Adoptivkind ihres Partners ebenfalls adoptieren. Das Parament kam damit einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zu der sogenannten Sukzessivadoption nach. In Deutschland dürfen homosexuelle Paare noch nicht gemeinsam ein Kind adoptieren.
###mehr-artikel### Jung forderte bei der Diskussion auch, das Ehegattensplitting zu überprüfen und Alleinerziehende besser zu fördern. "Das Splitting muss umgestaltet und an die Lebenssituation angepasst werden", so Jung. Familien würden zudem "nicht durch moralische Apelle, sondern bessere Bedingungen gestärkt". Wichtig sei eine Diskussion über "Zieldefinitionen", wie Familien künftig besser gefördert werden können. So müssten etwa Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorangetrieben werden. Es gelte, "den Sozialstaat grundsätzlich von der Familie her zu denken".
Die aktuelle Ausgabe der Karlsruher Verfassungsgespräche stand unter dem Titel "Gesellschaft im Umbruch: Wie viel Schutz brauchen Ehe und Familie?". Die Aufzeichnung, an denen auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchener Kardinal Reinhard Marx, Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (Bündnis90/Grüne) unter der Moderation des WDR-Chefredakteurs Jörg Schönenborn teilnahmen, wird am Sonntag (25. Mai) um 13 Uhr auf dem Ereigniskanal "Phoenix" ausgestrahlt.