Parallel dazu wird eine Gedenkseite im Internet freigeschaltet. Mittels eines Smartphones oder eines Tabletcomputers führen die aus Pixeln bestehenden Quadrate dann direkt auf die Homepage mit Angaben zu den Verstorbenen. QR steht für "quick response" (englisch) und bedeutet "schnelle Antwort".
Das vermutlich in Sachsen-Anhalt bislang einmalige Angebot richte sich sowohl an Friedhofsverwaltungen als auch an private Interessenten, sagte einer der Geschäftsführer der Agentur, Uwe Hennig, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bislang sei es ein Manko auf Friedhöfen, dass im Lauf der Zeit immer mehr Lebensdaten von Toten in Vergessenheit geraten. Bei den Codes handele es sich zudem um eine moderne Form der Trauerbegleitung und des Andenkens.
Ein Kölner Steinmetz hatte die Idee
Die Plakette und der Internet-Eintrag sind nach Angaben Hennigs kostenpflichtig und haben eine Mindestlaufzeit von einem Jahr. Die Auftraggeber würden über den Umfang des Textes zu dem Verstorbenen und mögliche Fotos selbst entscheiden. Eine Kommentarfunktion sei nicht geplant, um negative Bemerkungen von Außenstehenden zu verhindern, sagte Hennig. Die Finanzierung der ersten 15 Codes in Aschersleben übernehme der städtische Bauwirtschaftshof als Betreiber des Friedhofs.
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Wie die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Mittwochsausgabe) berichtet, wurde die Idee vor einigen Jahren von einem Steinmetz aus Köln entwickelt. Inzwischen habe der Deutsche Städtetag auch eine Handlungsempfehlung zum Umgang mit den Verschlüsselungen herausgegeben. Darin werde der Code mit einer Grabinschrift gleichgesetzt, hieß es. Die Kirchen haben offenbar keine Bedenken. Die Codes seien eine Form der Trauerbewältigung, die manchem helfe, betonte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland.
Dem Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands liegen einem Sprecher zufolge bislang keine Angaben über die Verbreitung der Codes vor. Bundesweit gibt es laut Verband rund 32.000 Friedhöfe in kommunaler und kirchlicher Trägerschaft.