Studie: Sinti und Roma stoßen auf größte Ablehnung

Studie: Sinti und Roma stoßen auf größte Ablehnung
Von allen Minderheiten in Deutschland stoßen Sinti und Roma einer repräsentativen Studie zufolge auf die größte Ablehnung in der deutschen Bevölkerung. Gefragt nach der Beliebtheit der einzelnen Gruppen rangierten Sinti und Roma hinter anderen Gruppen wie Juden und Asylbewerbern, sagte der Historiker und Vorurteilsforscher Wolfgang Benz am Montag in Berlin.

Er stellte die ersten Ergebnisse einer ersten großen Studie über Einstellungen gegenüber Sinti und Roma vor, die unter seiner Leitung entsteht und in der endgültigen Fassung im September präsentiert werden soll.

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Benz sagte, immerhin beruhige ihn, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten (91 Prozent) Integrationsangebote für einen guten Vorschlag für ein besseres Zusammenleben hält. 63 Prozent haben sich der Studie zufolge zudem für stärkere Minderheitenrechte ausgesprochen.

Doch auch bei den Strategien für ein besseres Zusammenleben zeigen sich Vorurteile gegenüber Sinti und Roma: 80 Prozent der Befragten sehen es als guten Weg für ein besseres Zusammenleben, Leistungsmissbrauch zu bekämpfen, 78 Prozent würden auf Kriminalitätsbekämpfung setzen. 14 Prozent sprechen sich sogar für eine "gesonderte Unterbringung" aus.

Die Antidiskriminierungsstelle will in diesem Jahr verstärkt auf die Diskriminierung von Sinti und Roma aufmerksam machen. Leiterin Christine Lüders startete am Montag das Themenjahr "Gleiche Chancen. Immer". Lüders sprach sich dabei für mehr gesetzliche Möglichkeiten beim Schutz vor Diskriminierung beispielsweise bei der Wohnungssuche, in der Schule und gegenüber Behörden aus.