Das kooperative Modell, in dem die Schüler im Religionsunterricht abwechselnd von einer katholischen und evangelischen Lehrkraft unterrichtet werden, sei zukunftsweisend, sagte er am Donnerstag bei einer Podiumsdiskussion auf der Bildungsmesse "didacta" in Stuttgart. Schüler könnten in einer solchen Form gemeinsame Überzeugungen lernen, aber auch die Verschiedenheit wahrnehmen.
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Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sagte, der Religionsunterricht sei ein großer Dienst für die Gesellschaft, weil er dazu beitrage, dass Schüler vor religiöser Indoktrination geschützt werden. Schüler lernten im Religionsunterricht, sich durch ihre Religion nicht negativ von anderen abzugrenzen, sondern selbstbewusst Andersglaubenden zu begegnen.
Thomas Schlag, Professor für Praktische Theologie an der Universität Zürich, sagte, die Bedingungen für Religionsunterricht seien derzeit erschwert. Es sei im 45-Minutentakt - oft am Ende eines langen Schultages - für die Schüler schwer, über den Sinn des Lebens nachzudenken. Schüler hätten durch den Leistungsdruck in anderen Fächer oft den Eindruck, dass es auf Religion nicht ankomme. Dabei sei der Religionsunterricht sehr wichtig, um sich über die eigene Identität und Ethik Gedanken zu machen.
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Die Messe "didacta", die noch bis Samstag dauert, ist mit rund 900 Ausstellern und über 95.000 erwarteten Fachbesuchern Europas größte Bildungsmesse.