Dies sei ein Problem, dem Staaten mit mehr religiöser Toleranz begegnen müssten, forderte Bielefeldt am Dienstag vor dem UN-Menschenrechtsrat in New York. Er appellierte an die Staaten, Religion nicht im nationalen Kontext zu instrumentalisieren.
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Hass auf Andersgläubige habe seinen Grund oft auch in politischen Verfehlungen, etwa in Korruption oder autoritärem Regierungshandeln, sagte der UN-Sonderbeauftragte weiter. In Nationen, die sich einer Religion zugehörig fühlten, sei zwangsläufig die Ausgrenzung religiöser Minderheiten die Folge. Frauen, die diesen Minderheiten angehörten, litten besonders.
Staatsreligionen seien nicht dazu geeignet, religiösen Minderheiten die erforderliche Entfaltungsfreiheit zu bieten und so ein friedliches Miteinander aller Glaubensrichtungen zu fördern, sagte er. Als positives Beispiel nannte Bielefeldt den westafrikanischen Staat Sierra Leone, wo nicht nur unterschiedliche Religionen, sondern etwa auch unterschiedliche muslimische Glaubensrichtungen friedlich miteinander lebten. Bielefeldt ist seit 2010 UN-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit und legt dem Menschenrechtsrat jährlich einen Bericht vor.