Unfälle, Katastrophen und Fehlinvestitionen hätten in den vergangenen Jahrzehnten Kosten von mehr als tausend Milliarden Dollar verursacht (im Wert von 2012 - das entsprach etwa 1,2 bis 1,3 Billionen Euro), berichtete der Sender am Dienstag in Köln.
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Die größten Einzelschäden richteten demnach die Atomkatastrophen 1986 in Tschernobyl und 2011 in Fukushima mit Folgekosten von 450 Milliarden Dollar an. Aber auch durch den Bau von weltweit über hundert Atomkraftwerken und anderen Nuklearanlagen, die nie oder nur sehr kurz in Betrieb waren, seien mehr als 500 Milliarden Dollar buchstäblich in den Sand gesetzt worden.
Als Beispiele für solche Fehlinvestitionen in Deutschland wurden der "Schnelle Brüter" in Kalkar, der Hochtemperatur-Reaktor in Hamm-Uentrop und die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf genannt. Der volkswirtschaftliche Schaden durch unproduktive Atomprojekte und den Aufwand etwa zur Sanierung des Atommülllagers Asse und des Uranabbaus in Wismut allein in der Bundesrepublik summiere sich auf über 150 Milliarden Dollar. Dabei gehe es noch gar nicht um die Kosten der Atomenergie selbst, sondern allein um jene Summen, die ohne jeden Gegenwert für die Atomkraft ausgegeben wurden.
Die Rechercheergebnisse der Wirtschaftsredaktion des WDR-Hörfunks wurden am dritten Jahrestag der Reaktor-Katastrophe im japanischen Fukushima veröffentlicht. Dort kamen durch ein Erdbeben und die dadurch ausgelöste Tsunami- und Atomkatastrophe fast 20.000 Menschen ums Leben. In drei der sechs Kraftwerksblöcke schmolz der Reaktorkern und große Mengen radioaktives Material wurden freigesetzt. Bis zu 150.000 Menschen mussten ihre Heimat dauerhaft verlassen.